Rezension

amüsanter Frauenroman mit einer sehr sympatischen Hauptfigur

Pinguinwetter - Britta Sabbag

Pinguinwetter
von Britta Sabbag

Bewertet mit 4 Sternen

Der Frauenroman "Pinguinwetter" von Britta Sabbag handelt vom Leben einer sehr chaotischen Frau namens Charlotte. Charlottes Leben gleicht gerade einem Trümmerhaufen, denn sie hat geraden ihren Job als Lektorin verloren. Nach dieser Katastrophe beendet auch noch ihr Übergangsfreund Marc ihre jahrelange Sexbeziehung. Er hat eine neue Frau kennengelernt und hat mit dieser ernsthafte Absichten, sodass Charlotte nicht mehr in sein Leben passt. Charlotte ist auf dem Tiefpunkt ihres Lebens angekommen und weiß einfach nicht, wie sie dort hinaus kommen soll. Um auf andere Gedanken zu kommen, soll Charlotte auf den Sohn ihrer besten Freundin Trine aufpassen. Bei einem gemeinsamen Zoobesuch fällt Finn ins Pinguingehege. Bei diesem Unfall lernt Charlotte einen sehr attraktiven Mann namens Eric kennen und sofort nimmt das Chaos seinen Lauf.

Die Geschichte, die das Buch erzählt, hat mir sehr gut gefallen. Sie ist sehr amüsant und taugt sehr gut als Unterhaltung zwischendurch. Da das Buch keine komplexen Handlungsstränge besitzt, kann man es sehr gut immer wieder unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt weiterlesen. Die Hauptfigur Charlotte finde ich sehr sympatisch. Sie ist ein kleiner Tollpatsch, der scheinbar jedes Fettnäpfen mitnimmt. Jedoch wirkt die Geschichte immer noch realistisch und nicht, wie das leider bei einigen Büchern dieses Genre der Fall ist, überzogen. Mich hat Charlotte etwas an Bridget Jones erinnert. So von ihrer Art und ihrem Handeln her. Aber auch Charlottes Freundinnen Mona und Trine haben mir gut gefallen. Sie sind so unterschiedlich, dass sie dem Buch eine gewisse Abwechslung geben. Trine gibt Charlotte beispielsweise immer wieder mütterliche Ratschläge, während Mona diejenige ist, mit der sich Charlotte des öfteren in ihrer Stammbar betrinkt.

Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Das Buch lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Die Unterteilung in kleine, kurze Kapitel, finde ich sehr gut, da die einzelnen "Szenen" so in sich abgeschlossen sind und man nach jedem Kapitel das Lesen sehr gut unterbrechen kann. Auch die kleinen Pinguine am Rand der Seiten finde ich sehr lustig, da sie sogar ein kleines Daumenkino sind. So etwas hatte ich noch nie bei einem Buch, aber die Idee finde ich ganz lustig und es passt sehr gut zu dem Buch. Was mir auch gut gefallen hat, ist, dass alle Gedanken, die Charlotte hat, kursiv geschrieben sind. So kann man immer sehr gut unterscheiden, was "Realität"  ist und was Charlotte nur denkt. Auch so etwas ist mir bisher noch nicht so oft untergekommen, aber ich finde die Idee sehr gut.

Auch die Aufmachung des Buches und das Cover gefallen mir sehr gut. Die Farbe des Buches ist sehr auffällig, aber irgendwie passt es sehr gut zu Charlotte und ihrer Geschichte. Der kleine Pinguin auf dem Cover ist ziemlich niedlich und hat mich direkt angesprochen. Ich finde auch den Titel des Buches sehr ansprechend. Er passt irgendwie gut zum Buch, da er ein wenig frech klingt. Das einzige, was ich an dem Buch nicht ganz so gelungen finde, ist der Klappentext. Ich finde zwar, dass er den Inhalt des Buches wieder gibt, dennoch finde ich, dass er zu viele Informationen enthält. Die erwähnte Untersuchungshaft von Charlottes Mutter beispielsweise wird erst auf den letzten Seiten des Buches erwähnt und führt schon fast zur "Auflösung" der Geschichte. Ich finde es nicht gut, wenn Dinge, die erst kurz vor Ende des Buches passieren, bereits auf dem Klappentext erwähnt werden, da sie einem ein bisschen die Spannung nehmen. Aber das ist wahrscheinlich auch reine Geschmackssache.

Insgesamt finde ich das Buch sehr unterhaltsam. Das Chaos, das in Charlottes Leben herrscht hat mich gut unterhalten und das ist ja das wichtigste bei einem guten Buch. Es handelt sich um einen locker, leichten Frauenroman, von dem man natürlich nicht allzu viel Tiefgang erwarten sollte. Wenn einem das jedoch bewusst ist, ist dieses Buch sehr empfehlenswert.