Rezension

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An keiner Stelle langweilig

Das Beste von allem - Rona Jaffe

Das Beste von allem
von Rona Jaffe

Bewertet mit 5 Sternen

Fünf Frauen im New York der 50er Jahre, die ihren Weg machen und einen Platz in der Gesellschaft suchen. Alle haben unterschiedliche Sorgen und kommen mit verschiedenen Träumen und Zielen in die große Stadt, die so viel verspricht. Die eine möchte Schauspielerin werden, die nächste ist eigentlich Schauspielerin und landet bei einem erfolgreichen Produzenten, die dritte läuft vor ihrer geplatzten Verlobung davon, die andere ist frisch geschieden und nun alleinerziehende Mutter, die letzte spart seit Jahren auf ihre Traumhochzeit. Die fünf jungen Frauen lernen sich alle als Schreibkraft bei einem Verlag kennen und sie alle verbindet das Thema "Mann", sie alle finden ihre große Liebe, doch nicht für alle gibt es ein "happy ending".

Was sich hier sehr banal und oberflächlich anhört, ist einer der besten Romane, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Da der Roman 1958 das erste Mal erschienen ist, ist er nicht nur eine Geschichte über fünf Frauen auf der Suche nach dem perfekten Mann, sondern ein Zeugnis der Alltagsgeschichte aus dieser Zeit. Die Autorin, die selbst zu dieser Zeit Mitte zwanzig war, führte mehrere Interviews, um eine möglichst authentische Erzählung zu schaffen, die über den Alltag der damaligen jungen Frauen berichtet. Der Roman erzählt zwar viel von den Gefühlen der Frauen, ist aber an keiner Stelle kitschig. Man erfährt viel über die Denkweise der damaligen Menschen und ihre gesellschaftlichen Strukturen und Konventionen. Ich habe mich auf keiner Seite gelangweilt, da er trotz seinen mehr als 600 Seiten nie gefühlsduselig oder redundant wird. Wer sich für die 50er Jahre oder den Wandel von Gesellschaft interessiert oder für Alltagsgeschichte, sollte dieses Buch lesen.