Rezension

Andalusische Elegie

Platero und ich - Juan Ramón Jiménez

Platero und ich
von Juan Ramón Jiménez

Bewertet mit 5 Sternen

„Platero und ich“ ist eine der berühmtesten Prosadichtungen des 20. Jahrhunderts in der Literatur Spaniens. Zahlreich übersetzt und teilweise auch für Kinder illustriert, wird die Andalusische Elegie bereits als Schullektüre gelesen.
In 138 Episoden berichtet Jiménez über einen Jahreszyklus mit seinem geliebten Esel Platero. Mit ihm erlebt er viele Fest, Bräuche, etc. und berichtet seine Sicht dazu. Immer spricht er dabei mit seinem Freund. Platero, in dessen Leben und seinem Lebensabend sowie der Verlust des geliebten Freundes, erlebt dies zusammen mit dem Autor. Dieser nimmt einen mit ihm und seinem Esel auf eine lyrische Reise durch seine Heimat.
Durch die Lyrik ist dieses Buch nicht so schnell zu verschlingen und ebenso wenig schnell verdaut. Die Einzelnen Episoden regen zum Nachdenken an und führen tief in die Gefühlswelt von Jiménez.
Die 138 Episoden sind eingerahmt von einem kleinen Vorwort des Autors und einem Nachwort des Übersetzers. Daran schließt sich ein kurzes Glossar an, das so manches mal gute Dienste leistet.
Meine Ausgabe, aus dem Saint-Georges Verlag in einer Übersetzung von Wolf Moser, ziert das Cover ein Gemälde des Autors und eine Fotografie in Schwarz/Weiß von Platero. Eine doch gewöhnungsbedürftige Zusammenstellung, die mir aber bei jedem Mal hinsehen besser gefällt. Auch die Rückseite ist eigenwillig ohne Text gestaltet. Nur ein Foto von zwei angebundenen Packeseln, vermutlich im Dorf von Jiménez Episoden, von denen einer interessiert in Richtung Fotograf blickt.
Auch wenn ich mich am Anfang schwer getan habe und viele Sätze mehrmals lesen musste, bin ich am Ende des Buches berührt.