Rezension

Anders

Durst
von Jo Nesbø

Bewertet mit 5 Sternen

Harry Hole hat sich geändert. Er ist trocken, hat Familie und dem Polizeidienst den Rücken gekehrt. Doch ganz ohne Harry geht es natürlich nicht in Oslo! Als ein Mord geschieht, der alle bisherigen Abartigkeiten schlägt, bittet man ihn, bei den Ermittlungen zu helfen. Harry findet schnell heraus, dass die Morde von einem alten Bekannten begangen wurden. Doch dieser ist seit mehreren Jahren untergetaucht und nicht aufzufinden. Harry wirft wieder all sein Können in den Raum, um den Täter zu überlisten.

3 Jahre Vorfreude auf den neuen Band. Wusste man doch am Ende von Buch 11 nicht, ob es jemals einen weiteren Harry Hole-Thriller geben würde. Doch irgendwas ist anders. Ich musste anfangs erstmal überlegen, was mich jetzt so stört. Bis ich drauf kam: Harry hat sich verändert. Für sich zum Positiven, für die Handlung fehlt einfach irgendwas. Das ist nicht mehr der Harry, den man kannte. Obwohl man sich an den neuen wohl auch gewöhnen kann.

Zudem bietet das Buch einige Längen auf, was ich bisher von Nesbo nicht kannte. Teilweise verliert er sich in Indianer-Stories oder wissenschaftlichen Abhandlungen, die für mich nicht zur Handlung passten oder schlicht zu lang waren. Wobei mir die Story mit dem Baum am Ende sehr gut gefallen hat.

Das Buch braucht also eine Weile bis es in Fahrt kommt, was auch daran liegt, dass Harry erst spät wirklich richtig eingreift. Aber dann packt es einen und Harry darf wieder zu Höchstform auflaufen. Da kam mir spontan ein Zitat aus Stirb langsam 2 in den Sinn „wie viele Leben hat der Kerl eigentlich?“ Denn natürlich gerät er auch wieder in Todesgefahr und der Leser knirscht vor Spannung mit den Zähnen.

Fazit: Sehr gut zu lesen, aber man muss sich an den neuen Hole erst gewöhnen.