Rezension

Anders aber gut

Tschick - Wolfgang Herrndorf

Tschick
von Wolfgang Herrndorf

"Nämlich weil ich der größte Langweiler war, so langweilig, dass ich nicht mal auf eine Party eingeladen wurde, zu der alle eingeladen wurden, und weil ich wenigstens einmal im Leben nicht langweilig sein wollte..." (s.213)

Inhalt :

Maik Klingenberg und Andrej Tschichatschow, kurz Tschick, haben wenig gemeinsam, bis auf eines: Sie sind beide Außenseiter. Als die Sommerferien beginnen, stehen Maik lange einsame Wochen in der Villa seiner Eltern bevor. Dazu kommt es allerdings nicht, denn eines Mittags kreuzt Tschick mit einem geklauten Lada auf und die Reise beginnt, quer durch Deutschland, ohne Karte, Kompass oder Orientierung. Was Maik anfangs noch nicht ahnen kann, ist dass es der beste Sommer seines bisherigen Lebens werden würde.

Meinung:

Wolfgang Herrndorf erzählt eine Geschichte, die absolut authentisch und ungezwungen daher kommt. Eine Momentaufnahme aus dem Leben zweier Jungs, die einem direkt ans Herz wachsen, mit denen man mitfühlt und hofft, dass alles besser werden kann, wenn man sein Schicksal selbst in die Hand nimmt.

Ich hätte gerne noch etwas mehr über Tschicks Vergangenheit erfahren, auch bleiben viele Fragen offen. Und gerade dies verleiht dem Buch einen gewissen Charme. Es wird eben nicht alles erklärt, aufgelöst und verraten und so ist es im wirklichen Leben nun mal auch.

Des Weiteren hat mir die Sprache sehr gut gefallen, leicht, lustig und glaubwürdig. Aber vor allem Maiks Gedankengänge haben es mir angetan, einfach herrlich zu lesen. Da fühlt man sich direkt wieder ins Teenageralter zurückversetzt.

Fazit: Eine durchaus unterhaltsame Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Daher gibt es 4 Sterne von mir.