Anders als erwartet
Bewertet mit 3 Sternen
Die Lieferantin ist für mich anders als erwartet erzählt worden. Die Autorin schafft es ein komplexes Netz aus Charakteren zu kreiren, die alle in irgendeiner Weise miteinander verknüpft sind und das Handlungsgeschehen voran treiben. Das was ich an dem Buch faszinierend finde ist, dass die ganzen Entscheidungshandlungen der einzelnen Charaktere nur durch Annahmen oder unvollständige Informationen getroffen werden. Somit schaukelt sich alles zum Ende hin ziemlich hoch und hätte auch sehr gut anders ausgehen können. Alles startet mit dem Vermissten Gonzo und nimmt unfassbar Geschwindigkeit auf. Das Buch war unterhaltsam, jedoch hatte ich den Eindruck, dass das Buch nicht ganz rund war. Zuerst ist die Geschichte sehr schnell erzählt, sodass man sich nicht an die Charaktere gewöhnen konnte. Außerdem erschienen mir zum Beispiel Ellie, Moe und Declan als sehr hastig beschrieben beziehungsweise als recht flache Protagonisten, die sich nicht wirklich im Laufe der Geschichte entwickelt haben. Einzig Declan hat sich zum Negativen entwickelt, jedoch war das für mich am Ende des Buches ehrlich gesagt sehr überraschend, weil es vorher im Laufe nicht wirklich angedeutet war sondern auf einen Schlag kam. Ehrlich gesagt konnte ich keinen richtigen Zugang zum Buch finden, da mir alle Personen in dem Buch durchgängig unsympathisch waren, was mir sehr selten passiert.
Was die Autorin jedoch im Buch thematisiert ist sehr erschreckend und wirklich nicht weit weg von der Realität, z.B. wie Drohnen heutzutage missbraucht werden können oder wie zerbrechlich die Gesellschaft sein kann, wenn mehrere kleine Ereignisse geschehen. Fazit: An sich ist es ein unterhaltsames, kurzweiliges Buch, das teilweise zum Nachdenken anregt und sehr realistisch geschrieben ist, jedoch ist es ein bisschen zu hastig erzählt.