Rezension

anders als erwartet

Blind Walk - Patricia Schröder

Blind Walk
von Patricia Schröder

Lida und ihr Freund Jesper nehmen an einem "Blind Walk", einem Event aus dem Internet teil. Sie werden zusammen mit fünf weiteren Jugendlichen an einem unbekannten Ort ausgesetzt und müssen wieder zurück in die "Zivilisation" finden. Doch dann finden sie einen der Veranstalter tot auf - und merken, dass ein unsichtbarer Fremder Jagd auf die Gruppe macht - insbesondere auf Lida, die sich dann plötzlich in seinen Fängen befindet...

 

 

Zu aller erst, zwei Dinge: Erstens, ich habe die Seiten nur so verschlungen (Ich war innerhalb von zwei Tagen mit diesem 450-Seiten-Buch fertig!). Zweitens, ich bin noch etwas zerstritten...

 

Doch in aller Ruhe:
Anfangs war ich echt begeistert; ich wurde von diesem super spannenden Thriller richtig gepackt.

Den ersten Teil habe ich sofort verschlungen, aufgrund der tollen Charaktere, der klasse Idee, der unglaublich guten Umsetzung...

Es folgte der Höhepunkt, und nicht nur für das Buch der Wendepunkt... Denn von da an wechselte der Thriller in einen Mystery über: Ich wurde mit einem Dimensionswechsel der Hauptfigur Lida konfrontiert, die plötzlich einen "Artgenossen", Sten, traf. Und da fragte ich mich doch tatsächlich: Warum? Warum wandelt die Autorin ihren Hammer-Thriller in einen Mystery um? Warum?! So saß ich da und machte mir Gedanken...und las und las...und da war ich schon am Ende! Denn es gelang der Autorin ein Ende und einen Abschluss zu formen, mit dem wirklich niemand gerechnet hat.

 

Mir persönlich hätte es besser gefallen, hätte man diesen Mystery-"Umherstreifen der Seelen"-Teil weggelassen und die Autorin hätte weiter an ihrem Thriller geschrieben.

Naja, darüber kann man sich aber streiten...

Negativ trotzdem anzumerken bleibt meinerseits, dass ich das zum Ende hin immer deutlicher werdende "Versteckspiel" mit künstlichen Gängen, etc. doch etwas unrealistisch fand - lassen wir mal den Mystery-Teil beiseite ;-)

 

Abschließend bleibt zu sagen, dass mir "Blind Walk" im Endeffekt doch gefallen hat, gerade weil es anfangs ein hochspannender Thriller war (der zum Ende hin natürlich auch wieder Fahrt aufnahm, und zwar ziemlich!). Wie schon gesagt, ich war/bin nicht soo der Typ, der dann zwischendrin diesen Wechsel zu Mystery/Fantasy braucht, aber nun gut, das hat die Autorin so gemacht und gewollt, und es ist ihr auch gelungen, auch, weil sie wieder einen guten Bogen zum Ende hin gespannt hat.