Rezension

Anders als erwartet

Die Diamantkrieger-Saga - Damirs Schwur
von Bettina Belitz

Bewertet mit 4 Sternen

~~Klappentext:

Erwache. Erkenne dich. Nutze deine Fähigkeiten. Kämpfe!

Die 17-jährige Sara hat ihre Seele an die Hydra verkauft – jene düstere Unterwelt, für die sie als Meisterdiebin arbeitet und wertvollen Diamantschmuck aus den Villen der Reichen stiehlt. Was mit den Diamanten geschieht, interessiert Sara nicht – bis der mysteriöse Damir in den Katakomben der Unterwelt auftaucht. Die beinah magische Anziehungskraft zwischen den beiden weckt in Sara übermenschliche Fähigkeiten, von denen sie bisher nichts ahnte. Die Fähigkeiten einer Diamantkriegerin. Ein gefährlicher Wandlungsprozess setzt ein, an dessen Ende Sara sich entscheiden muss, auf welcher Seite sie steht: auf der des Lichts oder des Schattens.

 

Erster Satz:

Ich erkannte bereits an Marias Gesicht, dass der Anfall immer noch nicht vorüber war.

 

Meine Meinung:

Auf den Auftakt der neuen Fantasy - Reihe "Diamantkrieger Saga" habe ich mich unheimlich gefreut und ich habe wochenlang dem Erscheinungsdatum entgegengefiebert.

Da das Cover traumhaft schön aussieht und auch der Klappentext sich sehr spannend anhört, waren meine Erwartungen an das Buch natürlich relativ hoch. Schon bald musste ich jedoch feststellen, dass ich mir unter der Geschichte etwas komplett anderes vorgestellt habe!

 

Der Einstieg in das Buch fiel mir leicht, denn die Geschichte erinnerte mich zu Anfang stark an meinen Lieblingsroman "Black Blade" von Jennifer Estep, in dem die Protagonistin genauso wie Sara von "Diamantkrieger Saga" ebenso eine Meisterdiebin ist, die sich praktisch allein durchkämpfen muss und für einen zwielichtigen Typen arbeitet. So weit so gut, ich war erstmal wirklich begeistert von dem neuen Buch aus der Feder der Bestsellerautorin Bettina Belitz.

Doch nach einer gewissen Zeit entwickelte sich das Buch in eine komplett andere Richtung als erwartet. Die Welt, die die Autorin erschaffen hat, ist unglaublich düster und brutal, beherrscht von Drogen, Tod, Gewalt und schlimmen Verbrechen. Damit rechnet wohl wirklich kein Leser, da der Klappentext einfach etwas völlig anderes verspricht. Auch die erhofften Fantasy - Elemente waren so gut wie gar nicht vorhanden! Erst zum Schluss wurde es phantasievoller und einige Geheimnisse wurden enthüllt und auf paranormale Weise erklärt.

 

Die Handlung war durchgehend spannend, für meinen Geschmack aber eben viel zu düster. Das liegt aber vermutlich nur an mir, denn ich lese solche Bücher im Grunde einfach nicht gern und ich interessiere mich auch nicht besonders für die Drogenszene, falls diese in Romanen vorkommt. Ich glaube, wenn man damit jedoch rechnet, geht man mit ganz anderen Erwartungen an die Geschichte ran. Somit wird man eben nicht so stark von der Tatsache enttäuscht, dass die Autorin uns nicht in eine magische Welt entführt, sondern in eine dunkle und düstere, die unserer einfach leider viel zu stark ähnelt.

Abgesehen davon muss ich der Autorin, für ihre vielen überraschenden Wendungen ein Kompliment machen! Ich fand sie einfach unglaublich, denn man weiß nie so richtig, worauf die Geschichte im Endeffekt hinausläuft.

 

Die Charaktere fand ich sehr gut und facettenreich ausgearbeitet. Bettina Belitz hat jeder Figur ein Leben eingehaucht und man litt oder freute sich mit ihnen mit, wobei beim letzteren das eher sehr selten der Fall war. Dafür war die Geschichte einfach viel zu traurig und tragisch.

 

Die Protagonistin Sara ist eine starke Persönlichkeit. Ihr Charakter und ihre Handlungsweise passten sich der Umgebung an, deshalb kann man von ihr kein nettes, freundliches und naives Mädchen erwarten. Sie ist vom harten Leben gekennzeichnet und deshalb wirkt sie viel älter, als sie es in Wirklichkeit ist. Sara ist auch nicht eine Protagonistin, mit der man sich unbedingt identifiziert, dennoch hat sie etwas besonderes an sich, vermutlich eine gewisse Stärke, die einen in den Bann zieht. Ich mochte an ihr außerdem die Güte, die sie besaß und die Aufopferungsbereitschaft für Menschen, die sie liebte.

 

Der Schreibstil ist einnehmend, flüssig und passt sich perfekt der düsteren Atmosphäre im Buch an. Zudem fand ich alle Beschreibungen und die Art, wie die Autorin die vielen Emotionen gekonnt zum Ausdruck brachte, sehr ergreifend. Es gab einige Stellen, die mir sogar unter die Haut gingen.

 

Das Ende ist sehr spannend gestaltet, es werden viele Geheimnisse enthüllt und man lernt endlich auch die phantastische Seite der anderen magischen Welt kennen. Der Abschluss des ersten Bandes macht mich auf jeden Fall neugierig auf die Fortsetzung, vor allem weil neue Fragen aufgeworfen wurden und ich unbedingt wissen möchte, wie es nun weiter geht.

 

Zitat:

Die Sonne schien nur am Tag.

Nachts aber war es dunkel - und meine Welt war die Nacht.

 

Cover:

Das Cover ist in meinen Augen ein Traum - ich liebe es einfach! In der Mitte sehen wir eine Kriegerin mit einem Schwert, vermutlich die Protagonistin Sara und im Hintergrund einen verschneiten Wald, wobei ich eher denke, dass es sich um funkelnde Diamanten handelt.

 

Fazit:

Der Auftakt der neuen Reihe, hat mich sehr überrascht, nicht immer jedoch positiv. Das liegt aber wohl daran, dass ich eine komplett andere Geschichte erwartet habe. Dennoch konnte mich die Story durchaus durchgehend unterhalten, wobei ich hier anmerken muss, dass das Buch keine leichte Kost für zwischendurch ist!

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen und freue mich schon auf den 2. Band!

 

Weitere Rezensionen findet ihr auf meinem Blog: Ilys Bücherblog