Rezension

Anders und Außergewöhnlich. Leider habe ich mehr erwartet.

Das Licht der letzten Tage - Emily St. John Mandel

Das Licht der letzten Tage
von Emily St. John Mandel

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Hoffnungsvoll düster, schrecklich zart und tragisch schön.

Niemand konnte ahnen, wie zerbrechlich unsere Welt ist. Ein Wimpernschlag, und sie ging unter. Doch selbst jetzt, während das Licht der letzten Tage langsam schwindet, geben die Überlebenden nicht auf. Sie haben nicht vergessen, wie wunderschön die Welt war. Sie vermissen all das, was einst so wundervoll und selbstverständlich war, und sie weigern sich zu akzeptieren, dass alles für immer verloren sein soll. Auf ihrem Weg werden sie von Hoffnung geleitet – und Zuversicht. Denn selbst das schwächste Licht erhellt die Dunkelheit. Immer.
Quelle: Piper

Meine Meinung:

An die Art und Weise wie das Buch geschrieben ist, musste ich mich erst einmal etwas gewöhnen. Es gibt keinen klassischen Protagonisten, sondern mehrere Charaktere in unterschiedlichen Zeiten (vor und nach der Pandemie) aus deren Sicht berichtet wird.

Der Schreibstil ist ausführlich und detailliert. Mir persönlich an manchen Stellen zu ausschweifend und langatmig. Mehrfach habe ich gedacht jetzt passiert endlich was spannendes und wurde dann aber doch wieder enttäuscht. Generell fehlte mir auch die Spannung und die Emotionen.
Wenn man sich an den Schreibstil und die Perspektivwechsel gewöhnt hat, lässt sich das Buch aber doch relativ gut lesen.
Die Hauptcharaktere könnten unterschiedlicher nicht sein. Dennoch sind sie alle in irgendeiner Form miteinander verknüpft. 
Was zuerst völlig sinnlos erscheint, ist nachher eine komplexe und wirklich sinnergebende Geschichte. Damit hätte ich am Anfang definitiv nicht gerechnet.
Ich habe mich gefragt, wie kann diese Geschichte zu einem schlüssigen Ende kommen? Und da hat die Autorin mich wirklich überrascht. Es geht alles auf und wirkt gut durchdacht.
Besonders mochte ich an diesem Buch, dass es komplett ohne Science Fiction Elemente auskommen konnte. Keine magischen Kräfte oder anderer Schnickschnack. Nur Menschlichkeit.
Näher auf die Charaktere werde ich hier nicht eingehen, da ich euch sonst zu viel vom Inhalt vorwegnehme. Nur so viel dazu: Aufgrund der Masse an Hauptcharakteren und der ständig wechselnden Sichtweise konnte ich zu ihnen kaum eine Verbindung aufbauen. Auf der emotionalen Ebene haben mich ihrer Situationen und Gefühle leider kaum mitgerissen. 
Das Ende des Buches war ganz ok. Leider habe ich viel mehr erwartet, denn im Prinzip bleibt alles offen.
Und auch generell muss ich sagen, dass ich von diesem Buch mehr erwartet hätte. Es gibt eigentlich keinerlei Entwicklung bezüglich der Situation der Menschen in der neuen Welt. Der Roman befasst sich fast nur mit Erzählungen und Geschichten der einzelnen Charaktere.
Leider fehlte daher auch einiges an Spannung. 

Bewertung:
Leider habe ich einiges mehr erwartet. Wer aber Lust auf eine andere "Dystopie" hat und auch mal mit einem ganz anderen Schreibstil in Kontakt kommen möchte, für den ist dieses Buch genau richtig.