Rezension

Anders und doch genial!

Ashes - Brennendes Herz - Ilsa J. Bick

Ashes - Brennendes Herz
von Ilsa J. Bick

ZUR AUFMACHUNG

Also mit persönlich gefällt die englische Version ein klein wenig besser. Allerdings muss man dazu sagen, dass das nicht das ursprüngliche Cover von Ashes gewesen ist und ich, wenn ich die deutsche Version mit dem ursprünglichen Cover vergleiche, das deutsche vorziehen würde. Der Titel Ashes ist natürlich der absolute Hammer. Man merkt auch, dass die Autorin beim Schreiben diesen Titel die ganze Zeit im Hinterkopf hatte, da der Begriff immer wieder von verschiedenen Charakteren für verschiedene Situationen gebraucht wird. "Brennendes Herz" dagegen ist mal wieder so ein Beititel, der mir gar nicht gefallen will und auch kaum passt... Alex ist nicht der Typ für brennende Herzen.

ZUM BUCH

Ashes ist kein Buch für schwache Nerven. Es beschreibt knallhart den Untergang unserer Welt. Und damit meine ich wirklich den Untergang und nicht die Situation NACH dem Untergang, sondern die Situation WÄHREND des Unterganges. Das war etwas, das ich bis dahin so noch kein einziges Mal gelesen habe, obwohl mittlerweile doch schon einige Dystopien in meinem Regal stehen. Ashes ist dabei auch nicht ganz jugendfrei, wenn man es mal zaghaft ausdrücken mag. Da werden Menschen gefressen, Hunde zerquetscht und Kinder entführt. Eine gute Freundin von mir (22) hat den Roman abgebrochen, weil sie mit der Blutigkeit nicht zurecht kam. Ich persönlich fand auch das sehr gut. Und es ist ja auch nicht so, als würde das ganze Buch nur aus Gewalt bestehen, nein, ganz und gar nicht.
Alex ist einer dieser wundervollen Badass Charaktere und für sie ist, wie sich herausstellt, der Untergang der Welt vielleicht die letzte Rettung. Denn Alex hat Krebs. Ein riesiger Tumor, das Monster wie sie ihn immer nennt, der sich in ihrem Hirn ausbreitet, ihr ihre Erinnerungen und Fähigkeiten nimmt. Aber, als der Stoß, der die Menschheit verändert, auch durch sie fährt, da erinnert sich Alex und sie kann wieder riechen. Sogar besser als jemals zuvor. Besser als sie riechen sollte...
Und dann ist da Ellie. Die kleine, süße, zickige Ellie. Ach was liebe ich dieses Kind. Und wenn dann auch noch Tom zu den beiden stößt, ist das eine Traumkombination... Aber wie die Kurzbeschreibung das schon sagt, bleibt diese Kombination nicht so. Und dort beginnt der Teil des Romanes, der mich seltsamerweise erst so richtig hat packen können. Versteht mich nicht falsch, ich fand das Buch die ganze Zeit schon genial. Es hatte einfach alles, das eine gute Dystopie braucht. Es war spannend geschrieben, nicht gerade das, was man vorhersehbar nennen könnte, hatte sympathische und vor allem nicht naive Charaktere und gab einem Rätsel über Rätsel über Rätsel auf. Aber erst der Teil, nachdem Tom und Ellie fort sind, ist der gewesen, der es mir unmöglich machte, das Buch aus der Hand zu legen. 
Rule. Das Dorf Rule mit seinen Geheimnissen und den Menschen darin, die Antworten geben, aber auch neue Fragen stellen. Rule hat mich dazu gebracht das gesamte Ende, während einer Vorlesung in der Uni zu lesen. Bis zur letzten verdammten Seite. Und jetzt sitze ich hier und schreibe diese Rezension, dabei würde ich mich so viel lieber einfach direkt in den zweiten Teil stürzen. Denn das Ende ist ein Paradebeispiel für einen Cliffhanger. Aber kann man das der Autorin wirklich übel nehmen, wenn sie eine so intelligente Geschichte geschaffen hat, die einen so sehr packen konnte?

FAZIT

Schreibstil: 4,5 Herzen
Charaktere: 5 Herzen
Emotionale Tiefe: 4,5 Herzen
Spannung: 5 Herzen
Humor: 3,5 Herzen
Originalität: 4 Herzen

Eine Geschichte, die man nicht mal so eben zwischendurch liest, sondern die einen in ihren Bann zieht, intellektuell fordert, mit offenem Mund zurücklässt und einfach begeistert. Für diejenigen, die gern Young Adult Dystopien lesen ein absolutes MUSS!

4,5 Herzen!