Rezension

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Annabel und die Sturmrose

Die Sturmrose - Corina Bomann

Die Sturmrose
von Corina Bomann

Bewertet mit 5 Sternen

Im Prolog erfahren wir, dass eine Frau etwas einem Kassettenrecorder anvertraut in einer Zeit, als diese kaum mehr zu bekommen waren. Auch einen Brief hatte sie geschrieben, er musste nur noch verschickt werden. Nun konnte sie nur noch warten, aber viel Zeit hatte sie nicht mehr.

Annabel war seit etwa einem Jahr alleinerziehende Mutter. Sie war von ihrem Mann Jan geschieden worden, der von dem Sorgerecht für seine Tochter Leonie nichts wissen wollte. Und sie war umgezogen, von Bremen nach Binz an der Ostsee. Dort hatte sie ein Haus gemietet von einem Ehepaar, das nach Fuerteventura gezogen war. Die kleine Leonie fragte immer wieder nach ihrem Vater, sie verstand noch nicht, dass er sie nicht besuchen wollte…

Annabel dachte an die Zeit, als sie etwa in Leonies Alter war. Sie konnte sich noch daran erinnern, dass sie in einem Auto mit Blaulicht aufgewacht war, und die Männer behauptet hatten, ihre Mutter sei eine Verräterin, eine Republikflüchtige. Sie konnte nicht glauben, dass ihre Mutter sie nicht mitgenommen hatte. Die Männer brachten sie in ein Kinderheim und nach etwa einem Jahr kam ein Ehepaar, das sie adoptieren wollte. Mit der Zeit glaubte Annabel daran, dass ihre Mutter sie im Stich gelassen hatte. Und doch fragte sie sich heute, ob es denn wirklich so war…

In Sassnitz hatte die Werbekauffrau Annabel einen Auftrag an Land gezogen. Eine Werbekampagne für ein Hotel und dort sah sie zum ersten Mal die Sturmrose, einen alten ehemaligen Fischkutter, der in ein Passagierschiff umgebaut worden war. Das Schiff faszinierte sie, war doch ihr Adoptivvater Schiffsbauer und sie liebte Schiffe. Der Kutter sollte verkauft werden, doch gab es noch andere Interessenten…

Durch ihr Interesse an der Sturmrose lernte sie Christian Merten kennen, und sie erfuhr eines Tages auch seine Geschichte…

Wer ist die Frau in dem Prolog? Was hat sie dem Kassettenrecorder alles anvertraut? Warum interessiert sich Jan nicht für seine Tochter, sie ist doch sein Fleisch und Blut? Und Leonie sehnt sich verständlicherweise nach ihrem Vater. Wie war das wirklich, damals, als Annabel ins Kinderhiem kam? Was macht die Sturmrose so besonders? Und was hat Christian Merten schon alles erlebt? All dies erfährt man beim Lesen dieses Buches.

Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Es fing auch schon recht geheimnisvoll mit der mysteriösen Frau im Prolog an. In der Geschichte war ich sofort drin. Ich liebe den Schreibstiel von Corina Bomann, denn er ist unkompliziert. Man muss sich nicht bei jeden zweiten Satz fragen, was die Autorin da gerade  meint. Ich konnte mich in die Protagonisten hineinversetzen, litt mit Annabel und Christian, und freute mich mit ihnen. Das Buch war von Anfang an spannend und es hat mich dermaßen gefesselt, dass ich es fast nicht aus der Hand legen konnte. Es hat mir SUPER gefallen und bekommt von mir fünf fette Sterne.