Rezension

Anregungen zum Nachdenken über sein eigenes Gottesbild

Du bist der Gott, der mich sieht - Christopher D. Hudson

Du bist der Gott, der mich sieht
von Christopher D. Hudson

Bewertet mit 4.5 Sternen

Christopher D. Hudsons Andachtsbuch „Du bist der Gott, der mich sieht“ macht sich auf die Suche nach Gott. In kurzen Andachten gelingt es Hudson dabei, dass sich der Leser mit seinem eigenen Bild von Gott auseinandersetzt.

Ausgehend von einem Bibelvers greift Hudson in seinen 100 kurzen Besinnungen jeweils einen Namen Gottes auf, den er beleuchtet und mit einer Aufgabe schließt. Ein kurzes Gebet und der Verweis auf weitere Bibelstellen runden Hudsons Ausführungen dann ab.

Hudson weicht dabei Namen und Umschreibungen Gottes nicht aus, die wir heute als problematisch ansehen. Der eifersüchtige Gott, der strafende, züchtigende Gott, der rächende Gott: auch sie haben ihren Platz bei Hudson. Er will die Vielfalt aufzeigen, mit der Gott in der Bibel umschrieben wird. Und dies gelingt ihm auch. Immer wieder kann man mit Hudson auf Dinge stoßen, über die man so noch nicht nachgedacht hat. Immer wieder kann man mit Hudson über sein eigenes Leben nachdenken und darüber, wie man im Leben verankert ist

Ich habe Hudsons kurze Andachten, die zumeist drei Seiten lang sind, mit Gewinn gelesen. Für mich war es erfrischend, dass sich Hudson zumeist auf einen Aspekt konzentriert hat. Immer wieder habe ich gerade bei den Namen Gottes, wo mir Fragen geblieben sind, die Verweisstellen aufgeschlagen und versucht, den Namen weiter auf die Spur zu kommen. Das einzige, was mich bei Hudson manchmal störte, war , wie schnell er vom Alten zum Neuen Testament gesprungen ist. An einzelnen Stellen hat mir Hudson dabei die Texte des Alten Testaments zu sehr (und zu unrecht!) relativiert.

Keine Informationen erfährt man leider als Leser darüber, wie Hudson die Namen Gottes angeordnet hat. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass die Reihenfolge der Namen im Buch rein zufällig gewählt ist. Immerhin kann man aber durch die thematische Zuordnung am Ende des Buches gezielt noch einmal einzelne Aspekte wie etwa Gott als Richter oder Gott der Gnade für sich nachlesen.