Anspruchsvoll
Bewertet mit 3.5 Sternen
Die Reihe rund um die unsichtbare Bibliothek ist ein Highlight für Fantasy-Leser. An das englische Original sollten sich jedoch keine Neulinge wagen.
Nachdem ich den ersten Band, Die unsichtbare Bibliothek, auf Deutsch gelesen habe, wagte ich mich nun an den Originaltext heran. Und die sprachliche Finesse ist enorm! Selten hatte ich bei „Trivialliteratur“ so viele Schwierigkeiten. Allerdings war es auch ein positives Erlebnis. Neue Vokabeln, interessante Konstruktionen und insgesamt ein abwechslungsreicher Stil.
Die Geschichte fand ich tatsächlich ein wenig schwächer als im ersten Band – weniger Handlung und in Teilen auch ein wenig zu geradlinig. Von Beginn an gibt es nur einen Konflikt, der im Roman Stück für Stück aufgelöst wird. Natürlich hat Cogman dennoch auch hier fantastische Ideen. Besonders gefiel es mir, sowohl die Fae als auch die Drachen als Spezies besser kennenzulernen. Allerdings beschleicht mich der leise Verdacht, eines klassischen Übergangsbandes... Auch die Entwicklung der Figuren gibt nicht ganz so viel her, wie ich es mir erhofft habe.
Fazit: Bezüglich der Handlung und der Figuren ein wenig schwächer als der erste Band, ist The Masked City dennoch ein toller Fantasy-Roman in einem genialen Weltensystem. Ich warne jedoch: Wer selten Englisch liest, sollte sich an die Übersetzung halten, auch wenn sich das Original sprachlich wirklich lohnt.