Rezension

Anspruchsvolle und spannende Kriminallektüre

Tödlicher Frost - Asbjørn Jaklin

Tödlicher Frost
von Asbjørn Jaklin

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:
Oslo im Jahre 1949, ein Treffen des deutschen, norwegischen und schwedischen Militärs, welches vollkommen geheim war.
Doch knapp 60 Jahre später sind nicht mehr die politischen Themen von damals von strebender Relevanz, sondern ein grausamer Mord!
In einem Kuhstall nahe der norwegischen Stadt Tromsø wird ein zu Tode gefolterter Mann aufgefunden.
Doch welches Ereignis, welches Gefühl kann einen Menschen zu solch einer grausamen Tat treiben …?
Alexander Winther, Journalist der norwegischen Zeitung Nordlys und gleichzeitig Ex-Soldat und Afghanistan Veteran, versucht in diesem grausamen und abscheulichen Verbrechen zu recherchieren, doch schon bald steckt Alexander Winther immer tiefer in einem Mordfall der weiter in die Vergangenheit zurückreicht, als es ihm lieb ist ….!

Meinung :
Dies ist das Kriminaldebüt des norwegischen Autors Asbjørn Jaklin und was soll ich sagen, es mich mehr als positiv überrascht.
Den dieser Spannungsroman, legt ein geschichtliches, historisches Niveau vor, wie man es leider viel zu selten im Spannungsgenre geboten bekommt. Denn der Autor Asbjørn Jaklin nimmt uns als Leser mit in eine Zeit um 1942 bis 1949, als Deutschland Norwegen besetzt hatte.
Und gerade hier beginnt der so erschreckende, packende und den Bann ziehende Teil der Geschichte. Denn der Autor schafft es die Geschehnisse von damals glaubwürdig wiederzugeben und dies in einer intensiven und historisch korrekten Art und Weise.
Und gerade die punktgenaue und so überzeugende Verknüpfung beider genau gegliederter Themen, macht diesen Spannungsroman nicht nur lehrreich, was die historischen Fakten betrifft, sondern auch überaus spannend, komplex und facettenreich !
Denn wie es der Autor schafft, beide Handlungsstränge miteinander zu verbinden, ist ganz großes und vor allem niveauvolles Kino !
Geradlinig und mit einem intelligenten Schreibstil, beschreibt Jaklin nicht nur den Standpunkt Skandinaviens im zweiten Weltkrieg, sondern er geht sehr viel mehr in die Tiefe, in die Tiefe einer Geschichte, die sich nach und nach zu einem unfassbar großen Ausmaß zusammensetzt, welches der Leser so nicht erwartet hätte.
Sowohl die Charaktere wie auch die komplette bestimmende Atmosphäre des Buches, sind überzeugend und intensiv dargestellt und ausgearbeitet.
Der Protagonist der Geschichte Alexander Winther ist gelungen und ist der perfekte Charakter der den Leser auf angenehme und doch spezielle Art durch den Roman führt.

Nun zu meinen Kritikpunkten :
Für mich gestaltete der norwegische Autor gerade am Anfang die Zeitsprünge zu abrupt und wenig flüssig, wobei sich dieser Umstand sehr schnell legte und dem Autor dies ab der Hälfte fast perfekt gelang !
Auch der Spannungsaufbau bzw. der Spannungsverlauf war am Anfang noch nicht ganz auf der Höhe eines Spannungsromans, wobei dies der komplexen Handlung und eben deren Aufbau zu schulden kommt.

Fazit :
Sonst ist dieser Spannungsroman ein wahrer Lesegenuss, denn er glänzt durch ein hohes sprachliches und geschichtliches Niveau und ist gleichzeitig doch niemals auch nur ansatzweise trocken oder langatmig.
Ganz im Gegenteil, diese Geschichte zog mich als Leser sofort in ihren Bann und begeistert mit einer intelligenten Auflösung, die nicht nur überrascht, sondern den Leser auch auf eine Fortsetzung hoffen lässt.
Ich vergeben 4,5 Sterne für einen wirklich gelungenen Spannungsroman, der mich fast gänzlich überzeugen konnte !