Rezension

Anwalt ermittelt, Morde in der Toskana

Die Morde von Morcone - Stefan Ulrich

Die Morde von Morcone
von Stefan Ulrich

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover ist sehr auffällig. Es wirkt sehr düster, obwohl es eigentlich ein schönes Motiv eines warmer Frühlings- oder Sommertags darstellt. Ein breiter Weg führt zu einem Haus in der Toskana und darüber ist der endlose Himmel. Dort steht der Titel des Buches „Die Morde von Morcone“ sowie der Name des Autors „Stefan Ulrich“ in einem dicke Rahmen, der an einen Trauerrahmen erinnert. Der Eindruck wird noch durch ein Kreuz verstärkt, welches direkt in der Mitte des Covers platziert ist. Ein Cover an dem man nicht vorbei sehen kann. Es fällt einem sofort ins Auge.
In der schöne Maremma nimmt sich Robert Lichtenwald, Anwalt aus München, ein Jahr Auszeit. Hier besitzt er ein Rustico, ein Bauernhaus, ganz in der Nähe des mittelalterlichen Städtchens Morcone, wo er Ruhe finden will, um sein Leben neu zu ordnen. Seine Frau Stefanie hat ihn, wie er meint, grundlos verlassen und seine Tochter geht ihre eigenen Wege.

 

Kurz nach seiner Ankunft findet er zusammen mit seinem Vermieter Emanuele Cardi, den Conte von Montecivetta, bei einem Spaziergang in der Ruine des Klosters San Rocco eine Frauenleiche. Einige Tage später geschehen weitere bestialische Morde an Frauen. Die Gerüchte brodeln im Ort. Sind es Frauenhasser, die die Morde begehen? Eine satanische Sekte oder sogar die Islamisten? Was bedeuten die Buchstaben auf der Haut der Toten? Da sich die Morde nicht aufklären lassen und er die erste Leiche entdeckt hat, ermittelt Robert Lichtenwald gemeinsam mit der Lokalreporterin Giada Bianchi, die über die grausamen Morde berichtet. Sie suchen nach Gemeinsamkeiten der Opfer, nach Hintergründen und folgen der Spur des Täters. Ihre Recherchen führen sie zur Abteiruine, nach Florence zum Dominikanerkloster San Marco, wo einst Girolamo Savonarola Prior war. Ihnen ist klar wer der Mörder sein muss, da erreicht sie die Nachricht vom Verschwinden Leos, Giadas Sohn. Nichts ahnend beginnen sie mit der Suche und begeben sich in tödliche Gefahr.

 

Der Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig und spannend. Die Charaktere und ihre Eigenarten sind sehr gut beschrieben. Die Landschaft und Handlungsorte wurden sehr bildlich dargestellt, so konnte ich in den Krimi im Frühling, bei angenehmen Temperaturen und viel Sonne eintauchen und der Handlung folgen. Bis zum Schluss ist es unklar, wer der Mörder ist. Das Ermittlungs-Team Robert Lichtenwald und Giada Bianchi hat Schwierigkeiten den Täter zu entlarven, da plötzlich der potenzielle Mörder selbst ein Opfer ist. Sehr gerne würde ich weitere Bücher des Autors lesen.

Der Krimi, der im Frühling in der schönen Toskana spielt, ist super spannend und hat mir sehr gut gefallen. Ich habe in diesem wunderbaren Krimi viel über Italien und die Toskana, die Landschaft, die Menschen und die italienische Lebensart erfahren. Es war ein schöner Urlaub, der leider viel zu kurz und zu schnell vorbei war. Ich hoffe auf einen weiteren Besuch in den Hügeln der Maremma, im Herzen der Toskana.