Rezension

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Atemberaubend - gefühlvolles Buch!

Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr
von Jojo Moyes

Einfach nur ein klasse Buch und auch mal etwas anderes, als die üblichen Geschichten.
Louisa Clark, ein einfaches Mädchen aus der Mittelschicht, muss sich nach der Schließung des Cafés in dem sie arbeitet, auf Jobsuche begeben. Aufgrund der Geldnot ihrer Familie nimmt sie den Job als Betreuung eines Tetraplegikers an.
Will, ein erfolgreicher und aktiver Mann wird von einem Motorrad angefahren und behält bleibende Schäden- er wird zum Tetraplegiker.
Als ich das Buch gelesen habe, dachte ich die ganze Zeit, dass ich eh wüsste wie dieses Buch ausgehen wird. Das was mich am Lesen gehalten hat, waren die wunderschönen Ausdrücke, die Schreibweise und auch, dass endlich mal ein Buch das Leben eines Tetraplegikers mit allen Ecken, Kanten, aber auch schönen Seiten aufzeigt. Zum Schluss war ich umso mehr überrascht, dass das Buch doch anders ausging. Und umso trauriger. Aber es ist komplett realistisch geschrieben und Jojo Moyes hat meiner Meinung nach sehr gut erkannt, wie sich Tetraplegiker fühlen, die diese Krankheit nicht immer hatten. Sicher, man stellt sich nun die Frage, ob Jojo Moyes nicht mit diesem Ende allen anderen Tetraplegikern auf der Welt aufzeigt, dass ihr Leben nicht lebenswert ist. Aber ich denke, sie hat mit ihrem Buch auch genügend Lebensweisen aufgezeigt, die mit einer solchen Krankheit möglich sind und die das Leben auch lebenswert machen. Will war in diesem Sinne eine schwache Persönlichkeit. Er konnte nicht über seinen Schatten springen und nahm sich das Leben. Aber ich denke, dass die Menschen mit dieser Krankheit sich dieses Beispiel zu Herzen nehmen sollten und daran denken sollten, dass das Leben nicht vorbei sein muss. Es gibt Menschen, die sie immer noch so lieben wie vorher und es gibt heutzutage viele Methoden, die das Leben mit einem Rollstuhl erleichtern. Man muss nicht immer abhängig von anderen Leuten sein. Ich denke, alles ist eine Sache der Persönlichkeit.
Woran ich immer gedacht habe, ist, dass Will Louisa nur kennengelernt hat, weil er diesen Unfall hatte. Er ist erst dadurch zu diesem liebenswerten Menschen geworden, der er zum Schluss war. Vielleicht hätte Will es mehr von dieser Seite aus betrachten sollen, dann hätte er sich eventuell umentschieden.
Vielen Dank für dieses wunderbare Buch, was einem wirklich zum Nachdenken anregt. Ich werde damit wohl noch ein paar Tage zu tun haben. Ein echter Lesemuss!