Rezension

Atlantia

Atlantia - Ally Condie

Atlantia
von Ally Condie

Bewertet mit 3 Sternen

Allein der Titel war es wohl, der mich bei diesem Buch neugierig gemacht hat, da er mich so sehr an Atlantis erinnerte, was sicherlich auch eine Anspielung sein soll, geht es schließlich um eine Stadt, welche unter Wasser liegt. Zudem fand ich die erste Reihe der Autorin gar nicht mal so schlecht, so dass ich neugierig war, wie ihr neustes Werk wohl so ein dürfte.

Allgemein muss ich sagen, ich finde die Idee von Atlantia, warum die Stadt entstanden ist, welche Wahl die Einwohner haben, welche Religion sich bei ihnen ausgebildet hat, wie ihre Weltsicht ist etc. sehr interessant geschildert, auch wenn ich an gewissen Punkten zu gerne noch ein bisschen mehr erfahren hätte. Vor allen Dingen auch, wie es wohl wirklich funktioniert hat diese Stadt zu erschaffen. Vieles bei den Beschreibungen dieser Unterwasserwelt finde ich auch sehr gelungen, in anderen Punkten hatte ich aber durchaus auch meine Schwierigkeiten, mit das Beschriebene auch wirklich bildlich vorzustellen, vor allen Dingen Atlantias Form habe ich nicht ganz nachvollziehen können, auch wenn ich anteilig das Bild einer anderen Unterwasserstadt vor Augen hatte. Diesen Teil der Geschichte fand ich daher schon sehr gelungen, auch wenn es noch besser hätte sein können, ein wenig anders, sieht es da jedoch bei der Handlung aus.

Rio als Protagonistin ist mir durchaus sympathisch, auch wenn ich manchmal nicht verstehe, warum sie teilweise so unüberlegt scheint, obwohl sie ständig über alles nachgrübelt. Auch merkt man einfach, dass sie schon sehr von der Weltsicht, wie sie in Atlantia gelebt wird, geprägt ist. Ihre besonderen Fähigkeiten finde ich dabei nur leider etwas zu wenig beachtet, denn auch wenn immer wieder von den Sirenen gesprochen wird, man über Maire sehr viel über sie erfährt, fand ich bleibt dieser Aspekt ab und an ein wenig im Dunklen. Auch wenn ich die Idee, was die Sirenen so können, sehr interessant finde und es doch ein bisschen anders wirkt, als ich es bisher kannte. Vor allem True gehörte zu den Charakteren, die ich sehr gern mochte, auch wenn von Gefühl her eh nur True, Rio und Maire wirklich wichtig sind. Alle anderen sind reine Nebenrollen. Was mir jedoch, neben der Beschreibung der Charaktere und dem, was Rio nach und nach über Atlantia und sich selbst herausfindet, einfach etwas fehlt, ist die Handlung.

Ja, Rio lernt viel, man erfährt viel, aber eigentlich, bis auf das man Rio bei ihrem Bestreben zu ihrer Schwester zu gelangen verfolgt, was durchaus nicht uninteressant ist, passiert jedoch lange nur sehr wenig, bis gar nichts. Erst gegen Ende nimmt das Buch dann etwas mehr Fahrt auf, aber das dann auch wieder so schnell, auf so wenig Seiten, dass es irgendwie gehetzt wirkt, alles viel zu schnell abgehandelt ist. Das ist leider auch der Größte Kritikpunkt an diesem Buch, denn die Beschreibungen am Anfang sind schon toll, hätten fast noch mehr sein dürfen, aber dadurch, dass es sich nur um einen Einzelband handelt, fehlt daher einfach Raum für eine richtige Handlung. Sehr schade.

Ein kurzweiliges Buch mit einer tollen Unterwasserwelt, das besser hätte sein können, das aber leider nicht schafft, da ihm Handlung fehlt. Für zwischendrin aber auf jeden Fall nicht zu verachten.