Auch der 2. Versuch mit Lucinda Riley misslingt
Bewertet mit 3 Sternen
Greta, die vor vielen Jahren als Showgirl aufgetreten ist und später ihrer Tochter als Schauspielerin zu großem Ruhm verholfen hat, lebt seit über 20 Jahren als Einsiedlerin. Seit einem Unfall hat sie ihr Gedächtnis verloren. Sie erinnert sich an nichts mehr aus der Vergangenheit, auch nicht an die Menschen, die ihr einmal viel bedeutet haben. Ihr Freund David hat trotz allem immer zu ihr gehalten und bringt sie nun zurück zu Marchmont Hall, dem Herrenhaus, in dem sie vor vielen Jahren gelebt hat. Und diese bekannte Umgebung bringt ihr so nach und nach die Erinnerungen zurück und viele davon sind schmerzlich…
Vorab: Dies ist das 2. Buch, das ich von Lucinda Riley gelesen habe. Wie „Das italienische Mädchen“ ist auch „Der Engelsbaum“ eine Neuauflage eines Romans aus den Anfangszeiten der Schriftstellerin. Und meiner Meinung nach wäre es besser gewesen, diese Erstlingswerke in der Versenkung verschwinden zu lassen. Auch dieser Roman konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Die Geschichte ist enorm langatmig in einem äußerst naiven Schreibstil, der mich persönlich überhaupt nicht anspricht. Alles ist irgendwie sehr überzogen geschildert und mit einer extra Prise Dramatik versehen. Vieles ist auch rundheraus unglaubwürdig. Da wird z. B. die psychische Erkrankung von Gretas Tochter Cheska seitenweise ausgebreitet und übertrieben geschildert, im nächsten Moment hat Cheska ihre Psychose aber durch pure Willenskraft wieder völlig im Griff. Die Eislaufmutti Greta sowie ihre psychotische Tochter Cheska fand ich total unsympathisch. Den immer freundlichen David in seiner überzogenen Herzensgüte teilweise nur noch nervend. In dem Roman passiert eigentlich ständig etwas und auch immer in geballter Form, trotzdem konnte mich die Geschichte nicht fesseln und die Protagonisten mich emotional nicht erreichen. Flache Geschichte ohne Tiefgang und mit einem nicht überzeugenden, absolut vorhersehbaren Ende. Ich werde irgendwann mal ein neueres Werk von Lucinda Riley versuchen. Wenn mir das auch nicht zusagt, dann ist diese Autorin einfach nichts für mich.