Rezension

Auch der letzte Band gefällt mir sehr!

Flammenwüste - Der feuerlose Drache - Akram El-Bahay

Flammenwüste - Der feuerlose Drache
von Akram El-Bahay

Bewertet mit 5 Sternen

Nyan, der dunkle Magier, hat das erste aller Worte in seinen Besitz gebracht, doch noch kann er es nicht aussprechen und noch besteht die Möglichkeit, ihn daran zu hindern, dies zu tun. Nyan zu besiegen stellt sich als ausgesprochen schwierig, ja fast unmöglich heraus, die Kämpfe fordern hohe Verluste. Anur entdeckt, dass er selbst im Besitz von etwas ist, das Nyan unbedingt benötigt, er muss sich versteckt halten, doch wo wäre er sicher?

Der letzte Band der Trilogie schließt unmittelbar an den Vorgänger an und startet direkt mit dem Endkampf – nein, auch wenn es so wirkt, kann das nicht sein, dann wäre der Roman nur sehr kurz – oder recht langweilig. Der Roman startet zwar mit einem heftigen und verlustreichen Kampf, aber es ist noch nicht der Endkampf, Vieles wird sich noch ereignen, bis der Krieg um das erste Wort entschieden ist, wie auch immer, denn möglich erscheint in dieser Geschichte alles – mehr als eine Überraschung gibt es noch, überraschende Wendungen, überraschende Wiederbegegnungen, überraschende Entdeckungen – und natürlich auch wieder ein paar Geschichten in der Geschichte, eines der Dinge, die diese Trilogie so besonders machen.

Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, eine davon ist die Anurs, des Hauptcharakters des Dreiteilers, mittlerweile Gefährte des Drachen Meno, und selbst verwoben in die Geschichte des ersten Wortes. Anur ist jung und nicht fehlerfrei, er hat oft schwierige Entscheidungen zu treffen und manchmal hat dies schlimme Folgen, auch wenn er immer versucht, das Richtige zu tun. Aber, er ist eben nur ein Mensch wie jeder andere (naja, fast zumindest) und daher auch nicht fehlerfrei.

Natürlich sind auch wieder Anurs Freunde mit dabei, viele davon hat man als Leser ins Herz geschlossen, möchte sie nicht missen und zittert mit ihnen. Ich mag die Helden in dieser Trilogie, sie sind nicht (oder nur ein bisschen) übernatürlich, Vieles geht ihnen (nicht nur Anur) schief, aber sie kämpfen gegen Angst und Skrupel an und tun, was sie letztlich für richtig halten. Auch auf der Gegenseite gibt es, neben Nyan, altbekannte Gesichter. Dem Autor sind viele individuelle und einprägsame Charaktere gelungen, an die man noch oft zurückdenken wird. Aber nicht nur Charaktere sind es, die im Gedächtnis bleiben werden, auch z. B. die Bibliothek der ungeschriebenen Bücher, die wieder eine wichtige Rolle spielt, wird man nicht so schnell vergessen.

Im meiner Rezension zum zweiten Teil hatte ich mir ein Glossar gewünscht, und hier ist es nun, schön, wenn Wünsche in Erfüllung gehen. So nützlich wie das Glossar ist auch die Karte, auf der man die Wege der Charaktere gut nachvollziehen kann.

Akram El-Bahay ist eine von vorne bis hinten gelungene Trilogie gelungen, die u. a. durch das orientalisch angehauchte Setting und die Geschichten in der Geschichte besonders ist. Die Geschichte ist spannend und wendungsreich, die Charaktere außergewöhnlich und das Ende sehr zufriedenstellend. Ich freue mich schon auf weitere Romane des Autors und empfehle die gesamte Trilogie gerne uneingeschränkt weiter.