Rezension

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Auch der zweite Teil konnte mich überzeugen

Das Feuerzeichen - Rebellion - Francesca Haig

Das Feuerzeichen - Rebellion
von Francesca Haig

Bewertet mit 5 Sternen

ACHTUNG! Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Teil einer Trilogie, bitte aufpassen, es sind ein paar Spoiler zum ersten Teil enthalten. Also bitte die Rezension nicht lesen, wenn ihr das Buch noch nicht kennt und noch lesen möchtet!

Nach Kips Tod ist es Cass gelungen, den Alphas zu entkommen und zwar mit der Hilfe ihres Bruders Zach, dem Reformator. Doch die Alphas sind weiterhin damit beschäftigt, Tanks zu bauen, in denen sie ihre verhassten und entstellten Zwillinge unterbringen können und diese ihnen dann nicht mehr im Weg sind. Gemeinsam mit Piper und dessen Zwillingsschwester Zoe flieht Cass und schließen sich letzten Endes wieder dem Widerstand an. Dieser wird nun von Simon angeführt, der zunächst Piper nicht wieder aufnehmen will, nachdem er auf der Insel gegensätzlich zu den Vorschlägen seines Rates gehandelt hatte und Cass nicht an die Alphas auslieferte. Wird der Widerstand es schaffen, sich gegen die Alphas zu verbünden? Dann gibt es ja auch noch die Schiffe, die Piper entsandt hat, um das Anderswo zu erkunden. Hatte eines der Schiffe Erfolg? Gibt es das Anderswo? Leben dort noch Menschen? Und wenn ja, wie geht es ihnen heute?
Meine Meinung:
 Gehört hatte ich im Vorfeld so einiges über das Buch und bin dann mit gemischten Gefühlen ans Lesen gegangen. Teil eins fand ich nämlich absolut überzeugend und dementsprechend gefreut habe ich mich darauf, dass es weiter geht. Mir hat dann aber auch dieses Buch sehr gut gefallen und ich bin nach wie vor von dieser Geschichte gefesselt.
Zwar ist es noch nicht so lange her, dass ich den ersten Teil gelesen habe, so dass ich diesen noch gut in Erinnerung hatte, aber der Einstieg in die Geschichte war dank vieler kleiner Einstreuungen über vergangene Geschehnisse sehr leicht und problemlos. Der Schreibstil hat mich schon, wie in Band eins fesseln und auch beeindrucken können. Die Welt, die Francesca Haig erschaffen hat, ist glaubhaft, düster und erschreckend, dabei findet sie immer wieder Metaphern, die das ganze noch einmal stark hervorheben. Auch fand ich die Tatsache, dass die Zwillinge ohne einander nicht leben können und sich trotzdem bekriegen, mehr als interessant. Einfach typisch Mensch! Auch Einsteins Zitat: "Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen" geht mir bei diesem Buch immer wieder durch den Kopf, denn es passt einfach so gut zur Handlung. Ich finde, dass die Autorin hier sehr gut mit ihren Charakteren spielt und diese glaubwürdig darstellt und handeln lässt. Während der Flucht der Drei passiert nicht so viel, aber man lernt sie noch einmal noch tiefer kennen und darf häufiger an ihrem Denken teil haben, so dass einfach für mich eine noch größere Verbundenheit zu den einzelnen Personen entstand.
Cass ist mir immer noch sehr sympathisch, bzw. gilt meine Bewunderung ihrer Persönlichkeit. Sie ist ein Mensch, der eigentlich immer an das Gute im Menschen glauben wollte, auch in den Alphas und auch jetzt immer noch will. Durch die Wahrheit über Kip wurde ihr Denken zwar erschüttert und sie macht sich selbst Vorwürfe, dass sie überlebt hat, doch trotzdem zu retten was geht. Hinzu kommt noch die Trauer um Kip, die sie verarbeiten muss und so scheint sie sich erst einmal völlig in sich zurück zu ziehen. Sie ist oft in Gedanken versunken und kämpft gleichzeitig mit ihren immer stärker werdenden Visionen. Trotz all dieser Sorgen, Trauer und Selbstzweifel vergisst sie nie, dass die Menschen nur gemeinsam überleben können und das macht sie für mich unglaublich stark.
Auch ihre Nebencharaktere sind vielschichtig und durchdacht. So manches mal konnten mich ihre Handlungen überraschen und blieben doch immer im glaubhaften Bereich. Auf alle Charaktere einzeln einzugehen, würde zwar den Rahmen sprengen, aber für mich ist jede Person gut dargestellt und man verteilt hier sehr gut seine Sympathien.
Zugegeben, die Action kommt kürzer in diesem Band, aber das war für mich alles andere als tragisch. Ich habe in diesem Buch nämlich sehr viel darüber erfahren, wie es kurz nach der Explosion für die Überlebenden war und es gibt auch eine durchaus logische Erklärung für die Zwillingsgeburten. Ebenso gibt es Kämpfe, für mich sehr überraschende Allianzen und ein paar dadurch entstandene Wendungen, die mich gespannt auf Teil 3 warten lassen.
Mein Fazit:
Wie auch schon Band 1 konnte mich dieses Buch fesseln und überzeugen. Die Autorin besitzt einen so prägnanten Schreibstil, der die Bilder nicht einfach im Kopf entstehen lässt, sondern sie bleiben auch für eine Weile haften. Die Charaktere sind vielschichtig und in Handlungen und Denken glaubhaft und nachvollziehbar. Die Welt, die Francesca Haig entworfen hat, wirkt beklemmend und düster und auch die Grundstimmung des Buches ist so. Aber genau das macht es wiederum glaubhaft. Für mich war es ein absolut würdiger Nachfolger für Band 1 und ich bin schon jetzt gespannt auf den Abschluss. Dieses Buch hat mich auch nach dem Lesen noch eine zeitlang nachdenken lassen. Auch Teil zwei erhält von mir fünf von fünf Sterne!