Rezension

Auch ein Vampir braucht Freunde

Vampire's Assistant. Darren Shan und die Freunde der Nacht, englische Ausgabe - Darren Shan

Vampire's Assistant. Darren Shan und die Freunde der Nacht, englische Ausgabe
von Darren Shan

Den ersten Teil der Reihe hatte ich im letzten Jahr gelesen und war begeistert. Das ich mich allerdings  jetzt erst dazu entschloss den Nachfolger zu lesen, ist mir auch ein Rätsel, denn an fehlender Neugier konnte es nicht liegen.

Diese Reihe ist übrigens darauf ausgelegt, das man beim ersten Buch beginnt. Jeder Band erzählt die Geschichte weiter, wo sie im Vorgänger geendet hat. Gerade deswegen bin ich wohl auch so stolz darauf, alle Teile bereits im Regal stehen zu haben und damit die Option zu besitzen, die Geschichte in einem Ruck lesen zu können. 

Naja, kümmern wir uns erstmal um den zweiten Teil.

Auch wenn dieser und der letzte Teil mit einen großen Abstand gelesen wurden, waren die Erinnerungen an den Vorgänger noch genauso frisch, wie kurz nach enden des Buches. Dies sorgte schließlich dafür, das ich ohne groß nachzudenken in den Nachfolger einsteigen konnte und genau wusste wo ich gewesen war. 

Hatte der erste Teil schon ein paar Stellen, die einige schockierten, gab es diesmal weit aus mehr davon. Zum einen ist der Ton etwas rauer, da das Verhältnis zwischen Darren und Mr. Crepsley extrem angespannt ist und hin wieder sogar von Hass die Sprache ist. Zum anderen erleben wir Taten, welche man schon in die Kategorie "grausam" einordnen kann. War der vorgetäuschte Tod von Darren schon heftig, erlebt man diesmal wirklich heftige Sachen, die bei mir sogar eine Träne laufen ließen.

Man spürt sehr stark, das dieses Buch ehr in die Hände von Teenagern oder Erwachsenen gelegt werden sollte, als in die von Kindern. Zum  Glück hat das Buch aber auch seine spannenden und unterhaltsamen Stellen, welche nicht nur zeigen was wirkliche Freundschaft bedeutet, sondern auch was für kuriose Gestalten dem Mitternachtszirkus beiwohnen. Denn ein paar davon schloss ich sofort ins Herz.

Auch diesmal ist der Schreibstil leicht und klar verständlich. Die Beschreibungen sind aussagekräftig und erlauben, das man sein Kopfkino nebenbei einschaltet, um die erwähnten Dinge in Bilder um zu formen. Die Geschichte selbst hat seine Höhen und Tiefen und schafft es dadurch die verschiedensten Emotionen anzusprechen. Mitleid, Wut, Freude oder auch Verwirrung sind stetige Begleiter und machen das Buch erst richtig lebendig.

Wer den Vorgänger gelesen hat, wird bereits wissen wer Darren ist und was Mr. Crepsley für eine Gestalt der Nacht ist. Für alle Unwissenden, er ist ein Vampir und sorgte dafür, das Darren nun ein Halbvampir ist.

In diesem Teil lag das Hauptaugenmerk größtenteils auf der Vorstellung der anderen Freaks. Das Wort Freak, wird im Buch übrigens nicht als etwas negatives gesehen, sondern beschreibt einfach nur das die Darsteller etwas besonders sind und sich von der Masse abheben. Wir lernen die bärtige Dame kennen, aber auch den Schlangenjungen Evra. Wirklich interessant ist hier die Geschichte des Wolfsmannes, welcher ein grauenvolles Schicksal erlitten hat. 

Mittlerweile kommen wir auch an den Punkt, wo wir Personen kennen lernen, die nicht wirklich gutes im Schilde führen. Sie wurden zwar nur wenig beleuchtet, aber man bekam eine Ahnung davon, was einem in den anderen Büchern noch erwartet. 

Was wären ein Haufen skurriler Personen, wenn nicht jede ihre Geschichte hätte. Wie schon beim Wolfsmann bereits erwähnt, lernen wir nicht nur die Figuren kennen sondern erfahren auch ihre Geschichten. Diese strotzen nur vor Einfallsreichtum und können je nach Person unterhalten oder aber auch Traurigkeit auslösen. 

Da das Hauptaugenmerk immer noch auf Darren, sein Leben als Halbvampir und seine Zukunft als Vampir im Mittelpunkt steht, fand ich es total interessant wie Mr. Crepsley mit Irrtümern zu Vampiren aufräumt. Hier möchte ich nur den Pflog im Herzen erwähnen, welcher, das dürfte jawohl klar sein, nicht nur einen Vampir das Leben kosten dürfte. 

Der Unterschied zum Vorgänger ist klar ersichtlich, da man hier auf weniger Farben gesetzt hat. Wirkte der erste Band noch freundlich, hat man diesmal das Gefühl mehr Mystik erblicken zu dürfen. Es dominieren die Farben gelb und schwarz, welche klar einen Wolf zeigen. Das dies eine Anspielung auf den Wolfsmann ist, dürfte spätestens nachdem lesen klar sein. 

Allerdings freut es mich das man die Schreibweise des Autorennamen beibehalten hat, da dieser sehr gut zum Buch und seiner Geschichte passt. Es hat irgendwie etwas von den "Gänsehaut"-Romanen.

Eine tolle Fortsetzung, die den Leser weiter in die Welt des "Cirque de Freak" führt und ihm nicht nur klar macht wie unterhaltsam sie ist, sondern auch wie gefährlich.