Rezension

Auch Engel sind nicht immer perfekt

Halo - Alexandra Adornetto

Halo
von Alexandra Adornetto

Bewertet mit 3 Sternen

Wer kann schon von sich behaupten ein Engel zu sein? Bethany kann das und sie ist mit ihren Geschwistern auf die Erde gekommen um den kleinen verschlafenen Ort Venus Cove vor den dunklen Bedrohungen zu beschützen, die in letzter Zeit zu unerklärlichen Todesfällen und mysteriösen Vorfällen führen. Sie sind geschickt worden, um den Bewohnern wieder Liebe, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit zu lehren und um ihnen Angst zu nehmen. Nur dumm, wenn man sich dabei ihn den süßen Schulsprecher Xavier Woods verliebt und von all den neuen Eindrücken wie Liebe, Freundschaft und Schule abgelenkt wird.Doch das Böse wartet nicht und erst recht nicht, wenn die Falle nur noch zuschnappen muss...

Der Einstieg in diese etwas kitschig-romantische-Highschool Geschichte ist etwas holprig. Als Leser bekommt man mit, wie Bethany - auch Beth genannt - mit ihren beiden Geschwistern auf der Erde landet. Besonders schön beschrieben sind dabei ihre Eindrücke und Gefühle, denn es ist das erste Mal für Beth in einem menschlichen Körper auf der Erde leben zu dürfen. Durch ihre Gedanken bekommt man auch einen großen Eindruck davon, wie es im Himmel ablaufen muss, denn man muss nicht glauben, dass es dasselbe wäre.
Bethany gewinnt, meiner Meinung nach, schnell das Herz des Lesers durch ihre liebevolle, neugierige manchmal naive Art. Wer glaubt, dass Engel nur perfekte Wesen sind, der hat Beth noch nicht kennen gelernt.
Im Gegensatz zu ihren Geschwistern, der immer mit Absicht sehr deutlich wird, muss Bethany noch einiges lernen und hat so ihre kleinen Fehler und Macken, aber das macht sie nur noch sympathischer.

>>Ich wusste, dass ich die Einzige war, die sich über ihre Selbstbeherrschung Gedanken machen musste.<<

Zudem zeigt die Geschichte, dass auch alltägliche Dinge wie Gespräche über den Abschlussball oder über Jungs ziemlich schwierig sein können, besonders für Engel.
Xavier ist ein Charakter, der nicht der typische Bad Boy, aber nicht der gefühlsvolle Typ ist. Er ist Sportler, Schulsprecher und der beliebteste Junge auf der Schule und hat eine traurige Vergangenheit, die ihn, meiner Meinung nach, mehr hätte prägen müssen. Ich konnte mir ehrlich gesagt kein genaues Bild zu ihm machen. Man bekommt zwar viele Eigenschaften und Einblicke in sein Leben, das Puzzle konnte ich aber nicht zusammensetzten.
Die Grundidee zu dem Buch ist wirklich sehr interessant und gut durchdacht. Eine Mission um das Böse zu vertreiben und dabei eine Highschoolromanze zu verflechten ist vielleicht nicht die allerneuste Idee, hat aber doch seinen Charme.

>>"Wir sind hier, damit sich die Menschen wieder einander zuwenden, einander wieder lieben."<<

Nur mit der Umsetzung hatte ich so meine Probleme. Der Schreibstil ist flüssig und man kann der Geschichte gut folgen. Aber leider gibt es, zu mindestens an Anfang kaum Spannung, was das Lesen wirklich erschwert. Es dauert nicht lange, bis Beth und Xavier zueinander finden, doch danach passiert erst einmal ein ganz Zeit nichts, oder kaum etwas. Das machte es für mich schwierig mit dem Lesen am Ball zu bleiben. Die Mission der Engel rutscht die ersten 350 Seiten komplett in den Hintergrund und ehe man sich versieht ist das Buch zu ende, ehe es überhaupt begonnen hat. Man könnte fast meinen, dass die Autorin dringend Stoff für den 2. Teil brauchte und deswegen den Anfang so in die Länge gezogen hat.
auch sind manche Handlungen nicht richtig oder nur bis zur Hälfte durchdacht, sodass es ein paar kleine Unstimmigkeiten gibt, die mich jetzt aber nicht wirklich gestört haben, aber eben aufgefallen sind.

Alles in Allem bin ich etwas zwiegespalten, was meine Meinung zu dem Buch betrifft. Auf der einen Seite bin ich enttäuscht, da das Buch nicht meinen Anforderungen entsprochen hat. Aber auf der anderen Seite kann ich es kaum abwarten den 2. Teil zu lesen, weil das Ende doch noch großes Interesse geweckt hat.