Rezension

Auf den Hund gekommen

Dackelblick - Frauke Scheunemann

Dackelblick
von Frauke Scheunemann

Bewertet mit 3 Sternen

Oh Gott, hat der Dackel auf dem Cover es mir angetan! Diesen "Dackelblick" können wirklich nur die Hunde. Super niedlich. Also, das Cover bekommt von mir schon mal die volle Punktzahl und auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Aber jetzt möchte ich euch lieber meine Meinung zu dem Inhalt der schönen Verpackung erzählen.
Es ist eine sehr süße Idee, die Welt mit Hundeaugen nieder zu schreiben und das stelle ich mir gewiss nicht einfach vor. Der kleine Herkules heißt nämlich eigentlich Carl-Leopold und war ein fauxpas seiner Mutter, die für die Zucht des Hauses von Escherbach zuständig ist. Die besagte Mutter hatte aber Hochzeit mit einem Mischling und so kam Carl-Leopold auf die Welt und letztendlich ins Tierheim. 
Hier beginnt mein erster Kritikpunkt: Ich glaube kaum, dass ein gewissenhafter Züchter seine Schützlinge in das Tierheim abgibt, sondern eher "günstig" an einen neuen Halter. Auch, dass das Tierheim sofort das Tier in fremde Hände weitergibt, erscheint mir an den Haaren herbeigezogen. Aber nun gut, da möchte ich drüber hinwegsehen. 
Herkules ist ca. ein halbes Jahr alt, als er bei Carolin einzieht. Und dafür kann der kleine Mann sich richtig souverän ausdrücken. "Mit Verlaub" und "respektive" sind mir oft aufgefallen und irgendwie kam mir das auch sehr sinnfrei rüber. Ich meine, gut, ein Buch, indem ein Hund mit Katzen sprechen kann ist ja schon eher "fantasymäßig" aber dann erwarte ich mir bei so einem jungen Hund eher Umgangssprache. 
An sich kamen mir die Charaktere auch nicht wirklich gut ausgearbeitet rüber. Eher war es für mich so, dass die Autorin irgendwann ganz schnell zwei Männer für Carolin brauchte, egal wie. Die Geschichte ist insgesamt an sich leider nicht wirklich rund. 
Auch hat mich eine Sache enttäuscht, die in der Mitte des Buches erst klar wurde, die mir aber leider mein gesamtes Bild im Kopf von Herkules wieder zerstört hat. So was muss nicht sein. 
Natürlich lässt sich der Roman flüssig lesen aber durch diese Kritikpunkte habe ich ihn mir wohl selber madig gemacht und ihn letzten Endes ohne große Freude durchgelesen. 
Ich denke, die anderen beiden Romane "Katzenjammer" und "Welpenalarm" werde ich mir nicht zulegen. 

Fazit: Für Hundefreunde eine kleine Abwechslung mit ein paar Lachern, die großzügig über Kleinigkeiten hinweggucken können.