Rezension

Auf den Punkt gebracht

Kühn hat Ärger
von Jan Weiler

Bewertet mit 5 Sternen

Als ein Jugendlicher mit Migrationshintergrund tot aufgefunden wird, ist es an Martin Kühn und seinem Team, nach den Hintergründen zu dem Mord zu recherchieren. Dabei bewegt er sich bald im Milieu der Reichen und Wohltätigen. Wer jedoch sollte einen Grund haben, Amir zu ermorden? Währenddessen muss Kühn sich einerseits im polizeilichen Alltag wieder zurechtfinden, andererseits plagen ihn die Überlegungen, ob seine Frau fremdgeht.

„Kühn hat Ärger“ ist der zweite Band um den Kommissar Martin Kühn, der nach einer Rehabilitation wieder in sein Berufsleben zurückfinden und sich dabei gleichzeitig in einen recht verzwickten Mordfall knien muss. Es menschelt in jeder Hinsicht. Sehr detailliert beschreibt der Autor Jan Weiler die Lebenswelten seiner Protagonisten, lädt den Leser ein, sie  zu begleiten, ihre Motivationen nachzuvollziehen. Er spart dabei auch nicht mit einem Schuss Sozialkritik, seine satirische Ader verwandelt manches Lachen in eine nachdenkliche Gedankenspirale. Dennoch nimmt er seine Protagonisten in jeder Hinsicht ernst. Die Auflösung ist von langer Hand vorbereitet und gut nachvollziehbar. Jan Weilers journalistische Ader schimmert durch jeden Satz des Buches hindurch, sein Schreibstil ist eine besondere Freude beim Lesen.

Auf den Punkt gebracht hat der Autor einen leicht sozialkritischen Roman mit Krimihandlung und viel Situationskomik, gerät dabei aber nie ins Alberne. Dafür gebe ich gerne alle fünf möglichen Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung. Ganz klar bin auch ich bei Kühns nächster Ermittlung wieder dabei!