Rezension

Auf der Jagd nach einem sagenhaften Schatz

Der Hort der Gepiden
von Puntschart Ulla

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte spielt im Jahr 592. Unna, ihr Gefährte Notker und die beiden Mädchen Camilla und Edwina sind aus dem oberitalienischen Verona geflohen und sind auf dem Weg in das alte Stammland der Gepiden. Edwina, eine uneheliche Königstochter, soll gegen ihren Willen verheiratet werden. Um dies zu verhindern sind sie geflohen. Unna war einst enge Vertraute der Gepidenkönigstochter Rosamunde. Um die Zeit zu vertreiben schildert Unna ihre Erlebnisse abends am Lagerfeuer und gibt dem Leser Einblicke in die geschichtlichen Vorgänge. Nach Rosamundes gewaltsamen Tod sollen Teile des gepidischen Königsschatzes verschwunden sein. Die Legende weckt Begehrlichkeiten auf verschiedenen Seiten . Da sind zum einen Bruder Gebhard, Bruder Romuald und Schwester Mechthild, die angeblich aus einem Kloster stammen sollen. Auch General Comentiolos aus Konstantinopel würde den Schatz gerne finden. Sogar die oströmische Kaiserin Constantia wäre froh über den unverhofften Geldsegen, da sich Ostrom mit den Awaren in einer kriegerischen Auseinandersetzung befindet. Derweil scheint sich ein Aufstand der Gepiden zusammen zu brauen. Jeder versucht seinen Vorteil zu wahren und schreckt nicht vor Mord, Intrigen und Bespitzelung zurück. Und welche Rolle spielt die vergessene langobardische Königstochter Albsuinda.
Ich gebe zu, zu Beginn hatte ich einige Probleme mit den verschiedenen Namen und den ungewohnten Ortsbezeichnungen. Dann hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen. Die historischen Fakten fand ich faszinierend, weil sie ein mir bisher unbekanntes Geschichtskapitel für mich lebendig haben werden lassen. Die geflohene Schicksalsgemeinschaft ist sympathisch. Gerade die junge Edwina mit ihrem manchmal altklugen Verhalten schließt man ins Herz. Ich hoffe wirklich, die Geschichte geht für sie gut aus und dies ist mit ein Grund mehr, warum ich michauf den 2. Band freue.