Rezension

Auf der Suche nach der Spannung

Der Sarg - Arno Strobel

Der Sarg
von Arno Strobel

Bewertet mit 1 Sternen

Kurzbeschreibung: "Sie konnte nicht einordnen, was diese Schwärze zu bedeuten hatte. Aber sie war überall. Und es gab keinen Ausweg."
Köln wird durch eine Reihe fürchterlicher Verbrechen erschüttert. Jemand entführt mehrere Frauen und begräbt sie bei lebendigem Leib. Der Täter spielt der Polizei Hinweise zu, doch wenn ein Grab gefunden wird, ist die Frau darin bereits tot. Erstickt.
Zur gleichen Zeit hat Eva, eine erfolgreiche Geschäftsfrau Mitte 30, einen immer wiederkehrenden Traum. Sie wacht in einem Sarg auf. Gefangen, hilflos, panisch. Sie weiß nicht, wie sie in den Sarg hineingekommen ist, und später nicht mehr, wie sie ihn wieder verlassen hat. Doch irgendwann ist es vorbei, sie ist frei, liegt in ihrem Bett. Und bemerkt die Blutergüsse und Kratzspuren an Händen, Armen und Beinen.

‚Der Sarg‘ war mein erstes Buch von Arno Strobel und wurde mir von einer Freundin empfohlen. Der Klappentext hat mich auch recht neugierig gemacht. Auch das Cover hat mich direkt angesprochen.

Der Einstieg in den Thriller war dann aber eher holprig. Direkt in der ersten Szene findet sich die Protagonistin Eva in einem Sarg wieder. Zwar schlägt sie wie wild um sich, doch ihre Angst kommt nicht so gut rüber. Hier könnte es an den eher flachen Sätzen, wie ‚Oh nein, bitte nicht‘ gelegen haben, die gänzlich die Spannung rausnahmen.

Noch hatte ich die Hoffnung, dass es im Verlauf der Geschichte besser werden würde. Leider habe ich mich da getäuscht.

Langweilige, teilweise unnütze Dialoge, Polizisten die immer nur in eine Richtung ermitteln. In diesem Fall immer nur um Eva Rossbach und ihr Umfeld. Um das Umfeld des zweiten Opfers Miryam Walters (ich hoffe ich habe den Namen jetzt richtig geschrieben) wird sich kein bisschen gekümmert.

Einige Charaktere, vor allem Wiebke als beste Freundin von Eva, waren meiner Meinung nach überflüssig und trugen nichts zur Geschichte bei.

Die Polizisten Menkhoff und Reithöfer blieben ebenfalls nur oberflächlich und die Dialoge zwischen den beiden klangen wie einprogrammiert. Mitfühlen, oder mich sogar in einen von reinversetzten, konnte ich nicht. Menkhoff war mir leider auch von Anfang an nicht wirklich sympathisch. Sein Kollege Riedel wäre eine bessere Wahl für den ermittelnden Beamten gewesen.

Insgesamt kam keinerlei Spannung auf und die handelnden Personen waren auch nur recht oberflächlich beschrieben und handelten absolut vorhersehbar.

Zeitweilig musste ich mich zwingen weiter zu lesen.  Stellenweise fand ich es so langweilig, dass ich noch ein anderes Buch zwischengeschoben habe.

Das, was mir an dem Buch gefallen hat, waren die kurzen Szenen in denen Britta und Er auftauchten. Einzig und allein in diesen Szenen konnte Spannung aufgebaut werden, die allerdings durch die nachfolgenden Kapitel direkt wieder verschwand.

Das Ende war auch ziemlich vorhersehbar. Und generell das Ende des Buchs kam ziemlich abrupt. Da liest man nichts ahnend und dann auf einmal kommt nichts mehr.

Alles in allem fand ich das Buch mehr als schlecht. Denn auch wenn es als Psychothriller deklariert ist, war es meiner Meinung nach höchstens ein äußerst schlechter Krimi. Von einem Thriller fehlte jede Spur, weshalb ich mich unweigerlich frage, warum so viele dieses Buch so gut finden. Für mich leider eindeutig der Flop des Jahres.