Rezension

Auf der Suche nach sich selbst

Glückssterne - Claudia Winter

Glückssterne
von Claudia Winter

Bewertet mit 4 Sternen

Geschichten, die in Schottland spielen, haben es mir schon immer sehr angetan, da ich die Landschaften und auch die Mentalität dort sehr mag, von daher war ich sehr gespannt auf Claudia Winters neuesten Roman "Glückssterne" und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

Claudia Winter besitzt einen sehr angenehmen Schreibstil, der sich leicht und locker lesen lässt und dafür sorgt, dass man sich als Leser direkt wohlfühlt. Die Figuren sind gut gezeichnet, man lernt sie ausreichend kennen und auch die Dialoge sind gelungen. Die Autorin beschreibt Landschaften und Figuren so detailverliebt, sodass man sie nicht nur gut kennen lernt, sondern sich auch vieles bildlich vorstellen kann. 

Die Geschichte ist schnell erzählt: Justus und Josefine arbeiten nicht nur gemeinsam in einer Anwaltskanzlei, sondern sind auch miteinander verlobt. Für Josefine und Justus gelten im Leben klare Regeln, sodass sie auch ihre Hochzeit bereits bis ins kleinste Detail geplant hat. Diese scheint jedoch noch zu platzen, denn Josefines Cousine hat sich mit dem Familienring nach Schottland abgesetzt, was einer Katastrophe gleicht, denn Josefine besteht darauf, nur mit diesem Ring zu heiraten, da er Ehepaaren Glück bringen soll. Also folgt sie ihrer Cousine und möchte so schnell wie möglich den Ring zurück haben, um Justus heiraten zu können. Doch manchmal hat das Schicksal ganz andere Pläne mit einem und auch Josefine muss einiges überdenken...

Ich muss gestehen, dass Josefine und ich es am Anfang nicht leicht miteinander hatten, denn sie wirkte mir zunächst ein wenig zu distanziert, sodass ich nicht einschätzen konnte, ob ich sie nun mag oder eher nicht. Dies hat sich jedoch im Laufe der Geschichte geändert und ich mochte sie richtig gern, denn obwohl sie am Anfang eher kühl wirkte, ist sie eine herzensgute und interessante Frau, deren Suche nach dem Ring und sich selbst ich gerne verfolgt habe. Ihren Verlobten Justus mochte ich dagegen so gar nicht, denn dieser wirkt dauerhaft unterkühlt und steif, sodass er nicht zwingend eine Person ist, bei der man sich wohlfühlt. Umso schöner fand ich es, dass auch Josefine im Laufe der Geschichte immer mehr an der Beziehung gezweifelt hat.

Das Cover ist sehr schön anzusehen und sorgt direkt für eine Wohlfühlstimmung, die auch im Buch stets präsent ist. Auch die Kurzbeschreibung hat mich vom ersten Moment angesprochen, sodass ich das Buch bereits vor dem Erscheinungstag herbeigesehnt habe.

Kurz gesagt: "Glückssterne" ist eine wunderbare und emotionale Geschichte, die die Suche nach sich selbst und einen Umbruch bestens schildert und dazu noch mit einem angenehmen Schreibstil und interessanten Figuren bestückt ist. Ich habe das Buch wahnsinnig gern gelesen und freue mich bereits auf das nächste Werk von Claudia Winter.