Rezension

Auf verschlungenen Gedankenwegen zur Auflösung

Der rote Stier
von Rex Stout

Bewertet mit 3 Sternen

Liebevoll gestaltete Bände im Leineneinband, jeweils in einer anderen Farbe, dieses hier ganz in Rot, Schwarz und Weiß, sehr gelungen, eine Sache für Sammler der Krimis des amerikanischen Autoren Rex Stout in einer zeitgemäßen Neuübersetzung.

Ich werde allerdings nicht zum Sammler werden, denn leider hat mir dieser 3. Band der Reihe um den dicken Privatdetektiv Nero Wolfe ganz und gar nicht gefallen. Rein subjektiv würde ich zwei Sterne vergeben: ich habe mich gelangweilt, ich fand die gedanklichen Wege und Überlegungen zur Auflösung des Mordfalles zu kompliziert und zu detailliert. Die Spannung fehlt. Und erst die beiden Ermittler, der zynische, kaltschnäuzige Exzentriker Wolfe und sein arroganter Assistent Archie Goodwin, der in derart herablassender Weise mit Frauen spricht, dass ich das einfach nur abstoßend fand.

Ich muss die Hauptpersonen nicht mögen, aber irgendetwas muss ein Roman mir bieten: interessante Personen oder eine Handlung mit Spannungsbogen. Hier stimmte für mich beides nicht.

Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen, dass es Leser gibt, die an solchen klassischen amerikanischen Krimis ihren Gefallen finden und gerne den komplizierten Gedankengängen des wohlbeleibten Nero Wolfe folgen.