Rezension

Auf Wiedersehen, Tintenwelt!

Tintentod - Cornelia Funke

Tintentod
von Cornelia Funke

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Tintentod“ ist der letzte Band von Cornelia Funkes Tintentrilogie. Auf über 700 Seiten kämpfen Meggie, Mo, Staubfinger und die anderen für Gerechtigkeit in der Tintenwelt.
In Ombra herrscht nun der Hänfling, ein Verwandter des Natternkopfs und unterdrückt die Bevölkerung. Statt Staubfinger von den Toten zurückzuschreiben, gestaltet Orpheus sich die Tintenwelt so wie er mag und biedert sich bei den Herrschenden an, während Farid ihm in Hoffnung auf Staubfinger dient. Fenoglio hadert weiterhin mit seinem Schicksal und seiner Schreibblockade.
Mo kämpft mit dem schwarzen Prinzen für Gerechtigkeit und für die Armen, als „Eichelhäher“ wird er von der Bevölkerung verehrt, doch Meggie fürchtet in ihm zunehmend diese dunkle, rächende und kämpferische Seite.
Der Natternkopf wurde durch Mos „Leeres Buch“ zwar unsterblich, verfault aber langsam von innen. Seine Häscher müssen den Buchbinder Mo gefangen nehmen, damit er das Buch heilt. Mo möchte aber etwas ganz anderes damit tun: die drei Wörter hineinschreiben, die dem Natternkopf den Tod und der Tintenwelt den Frieden bringen. Unerwartete Hilfe erhält er dabei von Violante, der Tochter des Natternkopfs.

Nachdem die ersten beiden Bände der Tintentrilogie voll waren von Anspielungen und wunderbaren Zitaten über die Liebe zu Büchern und dem Lesen. Im letzten Teil steht dagegen der Kampf für das Gute und die fantastische Tintenwelt selbst im Vordergrund. Die Charaktere reisen kreuz und quer durch das Land, vor allem Mo flüchtet ständig vor dem Natternkopf oder muss sich mit Hilfe seiner Freunde mehrmals aus der Gefangenschaft befreien. Diese Aspekte ließen die Handlung für mich etwas gemächlicher vorangehen, einiges wiederholte sich oder war leicht vorhersehbar.
Der letzte Teil war alles in allem düsterer und dramatischer für die Protagonisten, was eine willkommene Abwechslung für mich als Leser war. Einen Überraschungsmoment gab es definitiv bei der Begegnung mit dem Tod alias „der großen Wandlerin“ und bei der Wandlung einiger Charaktere.

Fazit: Tintentod ist ein gelungener, in sich stimmiger Abschluss der Tintentrilogie, der wieder mit viel Liebe zum Detail kreiert wurde. Ein paar Längen in der Handlung ließen mich zwischen einer Bewertung von 4 oder 5 Sternen schwanken, aber weil die Tintentrilogie mich immer ausgezeichnet unterhalten konnte, gibt es die volle Punktzahl.

Ein tolles Fantasymärchen für Jung und Alt! Wer liest mich jetzt in ein Buch hinein...?