Rezension

Aufprall zweier Welten

Morgens in unserem Königreich - Gernot Gricksch

Morgens in unserem Königreich
von Gernot Gricksch

Arne, ein Jobber auf dem Kiez, steckt im Schlamassel. Angetrieben von einem großen Traum lieh er sich eine beachtliche Menge an Geld bei einem zwielichtigen Kiezaktiven. Chaos ist vorprogrammiert. Dass sich Arne nun auch bei den Zeugen Jehovas verstecken muss, setzt dem Ganzen noch eine Krone auf. Doch das dortige Kennenlernen von Johanna versetzt Arne in Situationen, die ihm bisher unbekannt waren.

Die Zeugen Jehovas und das wahre Schlotterleben eines Mitte 20 Jährigens, zwei Themen, die im ersten Moment nicht für eine harmonische Geschichte zusammenpassen. Doch Gernot Gricksch vereinbart sie mit Humor und doch einer gewissen Ernsthaftigkeit.

Arne, der tief in den Schulden steckt, sucht Zuflucht bei den Zeugen Jehovas und gibt dem Leser einen Einblick in das Leben der Zeugen Jehovas. Mit seiner lockeren Art bringt er die Zeugen in Aufruhe, negativ als auch positiv. Wenn man vorher nicht viel Ahnung von den Zeugen Jehovas hatte und sie lediglich aus den Fußgängerzonen kannte, erfährt man Dinge, die man einfach nicht zu glauben vermag. Mit was für einer Strenge die Sekte regiert, wie sehr sich die Mitglieder beeinflussen lassen und auch nicht offen sind für Neues.Ein lockerer Weltmensch, sowie Arne einer ist, trifft auf die mehr als konservative Sekte. Der Autor zeigt gut die beiden gegensätzlichen Meinungen, jedoch bleiben manche Meinungen nicht starr sondern sind wandelbar. Das Buch hat Höhen und Tiefen. Momenten, in denen man gefühlt die Augen aufreißt, weil man einfach nicht wahrhaben will, was dort auf den Seiten passiert. Es lässt sich leicht lesen. Einen hochgestreckten Daumen für den außergewöhnlichen Roman.