Rezension

Auftakt, der Lust auf mehr macht

Magicae: Die eiserne Ordnung - Karin Kratt

Magicae: Die eiserne Ordnung
von Karin Kratt

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung

 

**Magisch, düster und gefährlich – ein Muss für Fantasy-Fans!**

Die 19-jährige Saycia kämpft im Geheimen gegen die eiserne Ordnung einer vermeintlich perfekten Welt. In der Megastadt Kaledron gibt es keine Ungerechtigkeiten und kein grundloses Leid – so sagt man. Doch nicht nur Fehler werden hier grausam bestraft. Immer wieder gerät Saycia ins Visier der städtischen Sicherheitsgarde, bis ihr nur noch ein Ausweg bleibt: Sie muss fliehen – in ein Land, vor dem Technik und Fortschritt haltgemacht haben. Und in dem sie Ajun begegnet. Der charakterstarke Mann zieht sie vom ersten Moment an in seinen Bann. Viel Zeit bleibt Saycia allerdings nicht, um sich an ihr neues Leben zu gewöhnen, denn die Kaledronier haben sie und ihren Widerstand noch lange nicht vergessen…

(Quelle und Bildcopyright liegen bei Dark Diamonds)

 

Äußere Erscheinung

 

Auf dem Cover ist das etwas durchschneinende Gesicht einer jungen Frau zu sehen. Als würde man selbst vom Boden aus nach oben schauen, erheben sich an den Coverrändern moderne Hochhöcher in die Höhe. So strahlt das Cover direkt diese dypstopische High-Tech-Society-Stimmung aus. Die Magie, die ebenfalls eine wichtige Rolle spielt, geht auf dem Cover ein wenig verloren, aber ich finde es dennoch sehr schön.

 

Meine Meinung

 

Schreibstil:

 

Die Autorin erzählt das Buch aus der dritten Person, folgt dabei aber immer der Protagonistin Saycia. Während der actionreichen Szenen ist der Schreibstil sehr spannend und rasant geschrieben, während die ruhigeren Szenen sich auch in einem gemächligerem Stil zeigen. So oder so, der Schreibstil der Autorin liest sich flüssig und leicht. Man stolpert nicht über Satzkonstruktionen, sondern fliegt mit den Blicken über die Seiten, was ein angenehmes Leseerlebnis hervorruft.

 

Handlung:

 

Saycia lebt in der hochtechnologischen Stadt Kaledron, die niemand verlassen kann. Ihr ganzer Körper ist mit Neurotransmittern und allerhand Technologie verkabelt, so dass man sie immer und überall identifizieren kann. Sie ist eine einfache Technikerin, gehört zur Unterschicht und hat es damit nicht leicht.

 

Die Kenai – die Sicherheitsleute – scheinen sie förmlich auf dem Kieker zu haben. Dazu kommt, dass Saycia anders ist, denn sie kann die Stadt verlassen. Sie kann heraus, ohne dass Alarm geschlagen wird. So wird Ajun auf sie aufmerksam und verhilft ihr schließlich zur Flucht. Sie verlässt die Stadt und sieht sich auf einmal mit dem krassen Gegenteil konfrontiert. Keine High-Tech, dafür Magie und sie ist eine Lijeh (oder auch Magicae, um auf den Titel zu referieren).

 

Nun muss Saycia lernen, mit ihren neuen Kräften umzugehen, lernt neue Freunde kennen, aber natürlich soll es das nicht gewesen sein. Bald schon sind die Kenai ihnen dich auf den Fersen …

 

 

Dieses Buch vermischt die bekannten Klischees einer High-Tech-Gesellschaft, in der alles und jeder kontrolliert wird, mit der Gemeinschaft der Lijeh, die im Gegensatz zur Technologie die Magie beherrschen. Obwohl beide Seiten sicherlich gern gesehene Thematiken in Büchern sind, auf diese Art und Weise habe ich noch nie gesehen, dass sie vereint wurden.

 

Der Großteil des ersten Bandes spielt sich in El-Sosach ab, also dort, wo die Lijeh leben. Dort geht es eher ruhig zu. Zusammen mit Saycia lernt auch der Leser die Wirkungsweise der Magie kennen, es dient fast vollständig der Einführung in die Thematik - macht dabei aber definitiv Lust auf mehr - und des Aufbaus von Beziehungen.

 

Apropos, auch Romantik gibt es hier: Zwar nicht sonderlich viel, aber dass es zwischen Ajun und Saycia funkt, ist nun wirklich nicht schwer zu erraten. Ich würde mir trotzdem wünschen, dass die Romantik noch ein wenig mehr rauskommt, denn für das, was schon im ersten Band  alles passiert, ist es in meinen Augen zu wenig Gefühl zwischen den beiden.

 

Charaktere:

 

Saycia ist in meinen Augen eine sehr starke Protagonistin. Sie ist eine Rebellin, die sich schon in Kaledron den Gesetzen widersetzt. Außerdem ist sie intelligent – schließlich schreibt sie beruflich Computerprogramme - und sehr mutig. Dabei merkt man, dass sie immer wieder ihren eigenen Kopf durchsetzen will und das ändert sich auch nicht, wenn sie als Lijeh ausgebildet wird. Mir hat bei ihr besonders gefallen, dass sie nicht einfach nur eine Mitläuferin ist, sondern ihre eigene Meinung vertritt.

 

Ajun war … okay. Ich mag seine ruhige Ader, aber allgemein war er mir zu flach. Er hat zwar einige Charaktereigenschaften, die viel Potential haben – Er lässt zum Beispiel keinen Widerspruch zu -, aber bei ihm fehlen mir einfach noch die Hintergründe. Eine Sache – die ich hier besser nicht verrate – hat es zwar ein wenig wieder rausgerissen, aber naja, da geht sicher noch mehr.

 

Fazit

 

»Magicae – Die eiserne Ordnung« ist ein interessanter Reihenauftakt, der mit einer neuartigen Thematik und einer starken Protagonistin Lust auf mehr macht. Trotzdem sehe ich noch Luft nach oben und freue mich auf den zweiten Band.

 

Bewertung

 

4/5