Rezension

Auftakt der Tageswandler-Vampirgeschichte mit einer Liebesgeschichte, Drama und vielen Ereignissen

Tageswandler 1 - Al Rey

Tageswandler 1
von Al Rey

Bewertet mit 3 Sternen

Das Cover:
Das Cover zeigt einen mit Tusche/Malfarbe gezeichneten Sonnenuntergang (oder -aufgang), der sehr gut zur Geschichte und den Tageswandlern passt. Allerdings ist das Cover jetzt kein Eyecatcher, es ist einfach und recht ungewöhnlich für Vampirgeschichten.

Die Geschichte:
Mira ist auf dem Weg von Belgien nach Norwegen, um dort bei einem Notar eine Hinterlassenschaft ihrer verstorbenen Eltern in Empfang zu nehmen. Bisher war ihr Leben nicht wirklich glücklich, denn es scheint, als würden sie ihren Mitmenschen Unheil bringen bzw. das Unglück anziehen. So passiert es, dass sie nach ihrem Besuch beim Notar von mehreren Männern angegriffen wird, vor denen sie jedoch von einem Mann namens Anzheru gerettet wird. Er nimmt sie mit zu sich nach Hause und erklärt ihr, dass sie nun ihm gehörte, denn er ist ein Vampir und sie seine Blutsklavin. Doch es kommt anders als gedacht, denn Mira hat eine besondere Eigenschafft, die sie überaus wichtig macht …

Meine Meinung:
Ich habe Al Rey auf der Frankfurter Buchmesse 2017 kennengelernt und war nach unserer tollen Unterhaltung, die mich neugierig gemacht hat, sehr gespannt auf ihre bzw. Miras Geschichte. Mira ist eine junge Frau, die sich gegenüber der Außenwelt ziemlich abschottet, weil sie ihren Mitmenschen Unglück zu bringen scheint. Sie hat nie je eine Verbindung zu ihren Eltern gehabt, fliegt nun aber extra nach Oslo, um dort eine Hinterlassenschaft anzunehmen. Schnell nimmt die Geschichte an Fahrt auf und wir erleben Miras Begegnung mit Vampiren.

Diees sind keine Glitzervampire á la Twilight (auch wenn es eine kleine Anspielung auf und Erwähnung des Buches gibt), sondern blutrünstige Vampire, die sich Blutsklavinnen halten. Anzheru ist jedoch anders. Er sieht etwas besonderes in Mira und beschützt sie. Doch letztendlich ist auch er ein Vampir mit Gelüsten … Blutgelüsten, um genau zu sein. Er trinkt von Mira, die anziehendes und eben besonderes Blut hat, jedoch kann er nach dem Trinken ihre Wunde heilen, was ich ja sehr interessant und gut finde. Auch wenn ich mir vorstelle, dass es sicher nicht angenehm ist, wenn ein Vampir Blut von einem trinkt *schüttel*. Diese Welt der Vampire und Gestaltwandler ist irgendwie neu und etwas anders. Es gibt unterschiedliche Clans, Rituale, Regeln und vieles mehr. Doch manches ist auch bekannt, so z. B. die Sonnenlichtsache, nur in veränderter Form.

Nun noch zu den Charakteren. Zuerst zu Mira, der namensgebenden Hauptfigur. Ich weiß nicht ganz, was ich von ihr halten soll. Sie ist mir nicht weder wirklich sympathisch, noch ist sie mir unsympathisch, aber ihre Handlungen kann ich nicht immer verstehen und nachvollziehen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass sie nicht viel Kontakt zu anderen Menschen hatte. Wer weiß. Dafür gefiel mir aber die besondere Beziehung, die sich zwischen ihr und Anzheru aufbaut. Ein bisschen hat es mich auch an das Stockholm-Syndrom erinnert, denn irgendwie empfindet Mira etwas für ihren Entführer, wenn man es so will. Aber gut, das nebenbei. Und vielleicht kommt mir das auch nur so vor. Anzheru ist für mich ein sehr undurchschaubarer Charakter. Er ist anfangs recht grob zu Mira, beginnt dann aber, freundlicher/netter zu werden. Gut, er ist Anführer eines Vampirclans, aber so ganz kann ich sein Verhalten nicht verstehen.

Weitere Charaktere, die allerdings nur Nebencharaktere sind, sind Violetta (erinnert mich leicht an ‚Alice‘ aus der ‚Bis(s)‘-Reihe), Konstantin, Aseroth und Tove sowie Tristan und Edward (ja, hier spielt auch ein Edward mit). Besonders Vio ist mir sehr ans Herz gewachsen und auf ihre weitere Geschichte bin ich sehr gespannt, nachdem ein großes Geheimnis über sie aufgedeckt wurde. Mal sehen, wie es weitergeht. Geschrieben ist die Geschichte übrigens aus der Erzählerperspektive der dritten Person; hauptsächlich geht es um Mira, aber es kommen auch Eindrücke von Anzheru und Tove ans Licht. Band 2 heißt ‚Anzheru‘ und Band 3 ‚Letizia‘. Diese beiden sind bereits erschienen, Band 4, ‚Shaun‘ soll noch in diesem Jahr erscheinen.

Meine Bewertung:
Mir fällt es nicht so leicht, dieses Buch zu bewerten. Es war teilweise ziemlich blutig und zum Schütteln. Klar, es ist kein Kinderbuch. Die Charaktere sind strukturiert, aber ihre Handlungen sind nicht immer nachvollziehbar. Mir war nur irgendwie die Menge an Ereignissen zu viel. Auf den 274 eBook-Seiten passiert so viel, dass es mich irgendwie überrumpelt hat. Nach reifer Überlegung gibt es von mir drei Sterne.