Rezension

Auftakt zur Reihe...

Das Erbe der Macht - Band 1: Aurafeuer (Urban Fantasy) - Andreas Suchanek

Das Erbe der Macht - Band 1: Aurafeuer (Urban Fantasy)
von Andreas Suchanek

Es handelt sich bei "Aurafeuer" um den ersten Band einer Urban Fantasy Reihe, bei der Magier und Menschen durch einen magischen Wall voneinander getrennt leben. Die guten Magier, die Lichtkämpfer, werden bedroht von den Schattenkriegern, den bösen Magiern.

In "Aurafeuer" wird der Leser Hals über Kopf in diese magische Welt gestürzt und muss sich in einer Vielzahl neuer Begriffe und Gegebenheiten zurechtfinden. Ein Glossar am Ende des Buchs (aus irgendwelchen Gründen nicht alphabetisch) und auch ein Neuling in der Magiergruppe, dem auch einiges erklärt werden muss, helfen dabei.
Die Magie ist so alt wie die Welt, daher gibt es einen Rat der Unsterblichen. Hier wählte der Autor bekannte historische Figuren wie Johanna von Orleans, Leonardo da Vinci oder Albert Einstein, vermutlich um den Charakteren gleich eine bestimmte Färbung und Geschichte zu geben. Als Gegenspieler dient der Graf von Saint Germain, um den sich zahlreiche Legenden ranken (u.a. auch in der Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier verwendet), und eine mysteriöse Schattenfrau, deren Identität ungeklärt bleibt.
Insgesamt skizziert der erste Band die Charaktere nur in Ansätzen, es werden bestimmte Typen angelegt, die nun darauf warten, in den Folgebänden vertieft zu werden. Gleiches gilt für den Grundkonflikt zwischen Gut und Böse, zahlreiche Andeutungen werden gemacht, Geheimnisse aufgezeigt und Legenden und die Existenz eines Verräters erwähnt.
Betrachtet man Aurafeuer als Einzelband, so bleibt man über den Plot und den Spannungsbogen recht frustriert zurück. Kaum hat man sich in dieser Fantasy-Welt orientiert, endet der Band bereits mit zahlreichen aufgeworfenen Fragen und keinen Antworten. Das finde ich besonders für das Intro in eine umfangreiche Reihe problematisch. Meines Erachtens sollte ein Bogen gespannt, eine vollständige (Teil-) Geschichte erzählt werden. Statt dessen liegt mit Aurafeuer eine Art Einleitung zur Reihe vor, deren Charaktere mich nur halbwegs interessierten können. Besonders die Verwendung der historischen Figuren finde ich fragwürdig, da sie ins Geschehen hineingeworfen werden, kein Bezug zu ihrer Persönlichkeit oder ihrer geschichtlichen Bedeutung hergestellt wird und sie damit auf ihren Namen reduziert werden. Provokant gefragt: Konnte der Autor keine eigenen markanten Charaktere erdenken? Warum dieses Name-Dropping? Die Gedankenwelt und Lebenswelt der übrigen Charaktere entspricht ihrem jugendlichen Alter (Freundschaft, Liebe, Sex, Discos, ---) und lässt etwas die Tiefe vermissen, zumal sie sich doch offensichtlich am Anfang einer dramatischen Veränderung oder Bedrohung in ihrer magischen Welt befinden...