Rezension

Augen zu und Kuss

Augen zu und Kuss - Claire Singer

Augen zu und Kuss
von Claire Singer

Bewertet mit 4 Sternen

Klara Klug besucht die achte Klasse eines Gymnasiums und ist nebenbei als Chefredakteurin für die Schülerzeitung tätig. Als ihr neuer Klassenkamerad Ferdinand von Blaustein vorgestellt wird, drehen alle Mädchen wegen des hübschen Kerls völlig durch. Karla kann das nicht verstehen. Was finden die alle an ihm? Doch als sie ihn als Redakteurin unter die Lupe nimmt, geraten auch ihre Gefühle vollkommen durcheinander.

Dieser humorvolle Jugendroman hat mir gut gefallen. Der Schreibstil passte perfekt zu der 14-jährigen Klara und war locker-leicht und frech, einfach typisch für einen Teenager. Die knapp 160 Seiten waren sehr schnell gelesen.
Das Buch ist aus der Sicht von Klara geschrieben. Sie kann es absolut nicht verstehen, warum alle Mädchen so sehr auf Ferdinand abfahren. Sie tut es nämlich nicht. Glaubt sie. Allerdings sehen das ihre „50 anderen Ichs“, nämlich ihre Gefühle und Hormone, komplett anders. Dieses Gefühlschaos wurde mit viel Witz und Charme beschrieben und ich konnte mehrmals lachen.
Die Geschichte an sich war recht vorhersehbar, was mich allerdings nicht groß gestört hat. Allerdings blieb sie auch eher oberflächlich. Das Klischee der Gruppenbildung in der Klasse, entweder Modepüppchen oder Pferdenarr, wurde hier etwas überzogen bedient, passte aber zur Geschichte. Die Themen Pubertät, die erste Liebe und der erste Kuss wurden unterhaltsam dargestellt und zeigten, wie machtlos ein Teenager dagegen ist.
Auch wurde das Thema „getrennte Eltern“ aufgegriffen. Allerdings schien Karla keine echten Probleme zu haben, auch wenn die neue Freundin ihres Vaters nur halb so alt wie er war. Es erschien einfach normal, wie es in der heutigen Zeit ja auch häufig der Fall ist.

Die Geschichte war unterhaltsam, allerdings ohne viel emotionalen Tiefgang. Einfach amüsant für Zwischendurch. Ich vergebe vier Sterne.