Rezension

Aura - Die Gabe (Bd.1) von Clara Benedict

Aura 1: Aura - Die Gabe - Clara Benedict

Aura 1: Aura - Die Gabe
von Clara Benedict

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Hannah ist 16 Jahre alt und unsterblich verknallt in Jan aus der Oberstufe. Doch er ist vergeben und scheint sie noch nicht einmal bemerkt zu haben. Zu allem Überfluss passieren Hannah in seiner Gegenwart immer die peinlichsten Ausrutscher. Dennoch scheint sie Jans Interesse geweckt zu haben, denn er taucht immer wieder in ihrer Nähe auf. 

Und als wäre das Chaos in ihrem Liebesleben nicht schon genug, bemerkt Hannah an sich selbst eine Veränderung. Mithilfe ihrer Gedanken ist sie in der Lage, Gegenstände aber auch andere Menschen zu manipulieren. Eine Begabung, die ihr große Angst macht, ihr zugleich aber auch unzählige neue Möglichkeiten eröffnet ...

 

 

Eindruck:

Seit dem 12. März 2018 steht „Aura - Die Gabe“ bereits in den Regalen und der Klappentext hat mich schon beim ersten Lesen neugierig gemacht, denn wer hat noch nicht davon geträumt, die Realität mit nur einem einzigen Gedanken beeinflussen zu können? Im ersten Band der Trilogie lernen wir die 16-jährige Hannah kennen, die auf den ersten Blick ein ganz normales Leben führt.

Als Hauptprotagonistin präsentiert sie sich oftmals sehr naiv, teils fast unbeholfen. Dabei lässt sie sich von Außenstehenden beeinflussen, da ihr oftmals schlichtweg der Mut für eigene Entscheidungen fehlt. Besonders in Jans Gegenwart gerät sie völlig ins Schwärmen und kann ihre Gedanken kaum beieinander halten. Dieser Charakterzug ist wirklich anstrengend, klärt sich aber zum Ende der Geschichte auf. Ich bin sehr gespannt, wie sich Hannah charakterlich im zweiten Band der Reihe entwickelt, denn schon auf den letzten Seiten von “Aura - Die Gabe“ wird deutlich, dass sie eine gravierende Veränderung durchgemacht hat. An das unschuldige junge Mädchen erinnert nichts mehr und ich finde diesen Einschnitt unfassbar spannend. Jan hingegen lässt sich weitaus schwieriger durchschauen. Er kann charmant und witzig sein, doch in ihm schlummert auch eine andere Seite, die ihn impulsiv, im äußersten Fall sogar aggressiv werden lässt.

Hannahs Gabe ist vielschichtig und hat viele Facetten, die sie selbst noch nicht ganz versteht. Auch die Grenzen sind noch nicht klar gesteckt, doch es wird bereits deutlich, dass Hannah ihre Begabung sowohl zum Positiven als auch zum Negativen Nutzen kann. Neben kleinen telekinetischen Befehlen ist sie in der Lage, auch Menschen bestimmte Impulse vorzugeben und ihnen sogar ihren eigenen Willen aufzuzwingen. Durch ihre Gedankenkontrolle sind andere bereit, bis zum Äußersten zu gehen.

Die Handlung entwickelt sich langsam, fast zögerlich und besonders zu Beginn fällt es Hannah sehr schwer ihre Gabe zu akzeptieren. Sie experimentiert und tastet sich vorsichtig heran, sodass sich immer wieder etwas langwierige Passagen ergeben. Das Tempo bleibt zumeist etwas gemächlich und erst im letzten Abschnitt wird ein krasser Cut gemacht und die Story gewinnt merklich an Spannung. Dabei werden noch einmal viele Fragen für den Folgeband aufgeworfen, der bereits im Juni dieses Jahres ebenfalls im Verlag Thienemann Esslinger erscheinen wird.

Besonders mit dem Ende hat mich Clara Benedict überrascht und die Vorfreude auf den zweiten Band unheimlich geschürt. Auch wenn die Handlung teils nur langsam voranschreitet und etwas auf der Stelle zu treten scheint, hat mich der Ansatz von “Aura - Die Gabe“ überzeugt. Wenn sich der zweite Band etwas düsterer präsentiert und Hannah aus ihren jugendlich naiven Phasen herauswächst, hat die Geschichte auf jeden Fall Potenzial und ich freue mich schon sehr aufs Lesen!

Bewertung: 4 von 5 Sternen
Lisa von Prettytigers Bücherregal