Rezension

*+* Ausflug ins Mittelalter *+*

Der Zauberspiegel
von Silvia Busch

Bewertet mit 3 Sternen

*+* Zum Blogbeitrag "bebildert und in Farbe" geht es hier entlang:
http://irveliest.wordpress.com/2014/10/10/silvia-busch-der-zauberspiegel/ *+*

Liebe Lesefreunde,
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„Der Zauberspiegel“ ist der Auftaktband zu einer Abenteuerreihe, die die Jungen Daniel und Nathan erleben. Die Geschichte spielt im Frankreich des späten 18. Jahrhunderts und zunächst erfährt der Leser, wie sich Daniel und Nathan kennengelernt haben und was sie so zusammengeschweißt hat, dass sie zusammenhalten wie Pech und Schwefel..
Wegen eines Unfalls, den Nathan wegen David und dessen Hund Teufel erlebt hatte, kann der Junge nicht mehr laufen. Als Wiedergutmachung kümmert sich Daniel so gut es geht, und tut alles, um Nathan ein möglichst uneingeschränktes Leben zu ermöglichen.
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So kam es, dass die beiden bei einem ihrer Ausflüge in den Wald die geheimnisvolle Kräuterfrau Alwina kennenlernen. Als sie einige Zeit später verstirbt, verrät sie den Jungen noch kurz vor ihrem Tod „Das Geheimnis des Zauberspiegels“. Wie neugierige Jungs nunmal sind, reiten sie einige Zeit später zu dem Versteck, um sich diesen magischen Gegenstand anzusehen und geraten unbeabsichtigt mitten hinein in das finsterste Mittelalter.
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Was sie dort erleben , ist nichts für schwache Kindernerven. Die Autorin beschreibt sehr anschaulich wie es damals zuging und beschönigt nichts. Einerseits finde ich diesen Weg sehr gut, um den Lesern aufzuzeigen, welche Zustände damals geherrscht haben, andererseits würde ich das Buch dadurch erst Kindern ab ca. 11/12 Jahren empfehlen. Jüngere Leser sollten das Buch gemeinsam mit jemand anderem erleben. Denn einige Szenen sind vielleicht etwas zu hart für die Kleinen. Kinder haben eine blühende Phantasie, die sonst vielleicht ins Negative umschlagen könnte. Auch kennen jüngere Kinder manche Ausdrücke und Gepflogenheiten noch nicht, sodass es sehr hilfreich ist, von jemandem weitere Erklärungen oder Hintergrundwissen zu bekommen.
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Zum Glück schaffen es die beiden dicken Freunde wieder zurück nach Hause, aber dort wartet eine weitere Überraschung auf sie. Dieses Abenteuer ist nicht minder aufregend als das, welches sie durch die Magie des Zauberspiegels erlebt haben.
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Mir hat diese Abenteuer-Geschichte ganz gut gefallen. Vor allem die Atmosphäre der damaligen Zeit wurde gut eingefangen. Der Sprachstil ist passenderweise etwas verwunschen und ich konnte mir gut vorstellen, wie es sowohl im 18. Jahrhundert auf einem französischen Schloss als auch im finsteren Mittelalter zuging.
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Dadurch, dass das Erzähltempo relativ hoch ist und der Roman überwiegend von Beschreibungen lebt, bleibe ich bei meiner Zielgruppen-Empfehlung für ältere Kinder ab 11/12 Jahren. Ich habe versucht, „Der Zauberspiegel“ mit meinem siebenjährigen Sohn zu lesen, aber ihm passierte „zu viel“ und er vermisste auch Unterhaltungen der Jungs. Er liebt viele Dialoge in den Geschichten, wenn beim Vorlesen jeder eine andere Stimmlage bekommt, sodass man auf diese Weise die Charaktere noch näher erlebt.
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Da in diesem Abenteuerroman durch den Ausflug in das Mittelalter Themen wie Strategie, Kämpfe und Soldaten in den Fokus gerieten, findet dieser erste Teil der Zauberspiegel-Reihe seine Anhänger vermutlich mehr bei den Jungs als bei den Mädchen. Diese werden wahrscheinlich den zweiten Teil der Zauberspiegel-Reihe ansprechender finden. Denn dann verschlägt es Nathan und Daniel nach Afrika, wo sie Bekanntschaft mit vielen Tieren machen und Land und Leute kennenlernen.

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