Rezension

Ausgefallene Geschichte mit Horror-Elementen und einigen wirren Stellen, deren Showdown aber trotzdem ganz gut ist.

Schweigt still die Nacht - Brenna Yovanoff

Schweigt still die Nacht
von Brenna Yovanoff

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht es?

Mackie Doyle lebt in der amerikanischen Kleinstadt Gentry und er ist anders als alle anderen. Anstelle eines menschlichen Babys hat man ihn, der aus der Welt unter der Erde stammt, damals in die Wiege gelegt. Seine Familie weiß davon, aber er darf in der Stadt nicht auffallen und würde wohl alles dafür geben, ganz normal leben zu können. Doch schon bald muss er sich dem Ort seiner Herkunft stellen – denn die kleine Schwester seiner großen Liebe verschwindet und ihm bleibt nicht viel Zeit sie zu retten. Er muss sich den dunklen Wesen unter der Stadt stellen und dabei entscheiden wo sein Platz ist – in ihrer bizarren, düsteren Welt oder in der der Menschen.

Rezension:

Mit “Schweigt still die Nacht” hat Brenna Yovanoff ein Werk geschaffen, das es so noch nicht gegeben hat. Die Geschichte mit den dunklen Wesen, die gut in Alpträume bereitende Horrorfilme passen würden ist etwas ganz besonderes und bietet auf jeden Fall Abwechslung von den zur Zeit üblichen Fantasyfiguren wie Vampiren und Werwölfen.

Das Buch ist in vier Teile, bzw. 31 Kapitel aufgeteilt und im ersten Teil wird der Leser erst einmal neugierig gemacht. Man erfährt, dass Mackie wohl ein sehr großes Problem mit Eisen in jeglichen Ausführungen hat und dass er sich unauffällig verhalten muss. Man merkt, irgendetwas stimmt mit diesem Jungen nicht, aber kann mit den wenigen Infos noch nichts anfangen.

In den darauffolgenden Teilen löst sich alles auf. Man erfährt seine Geschichte, was es mit den düsteren Wesen unter der Stadt auf sich hat und warum in Gentry eigentlich immer alles gut läuft und die Einwohner trotz dem, dass in regelmäßigen Abständen Kinder sterben, nie stutzig werden. Die Einwohner von Gentry könnten auch als Sinnbild für unsere Gesellschaft stehen – es wird weg gesehen und totgeschwiegen, so lange alles einigermaßen läuft. Ganz nach dem Motto: “Es ist eben so wie es ist.”

Mackies Freunde spielen zwar eine Rolle in der Geschichte, sind aber eher oberflächlich beschrieben. Wer hingegen ganz genau beschrieben wird, sind die obskuren Gestalten der “anderen” Welt. So gibt es dort beispielsweise verweste Mädchen, die trotzdem weiterleben oder kleine Mädchen mit spitzen Zähne.

Als Mängel würde ich auf jeden Fall anführen, dass manche Szenen besser hätten ausgearbeitet werden können. Teilweise erscheinen Stellen etwas wirr und man denkt die Autorin hätte einige ihrer Gedanken dazu nicht aufs Papier gebracht, sondern für sich behalten. Was mich noch etwas gestört, bzw. irritiert hat ist, dass am Schluss einige Dinge im dunkeln stehen gelassen werden bei denen man sich die Frage stellt “Und wie geht es nun damit weiter?” – einige Details, die vorher sehr wichtig waren, fallen dann einfach unter den Tisch.