Rezension

Ausgefallener und besonderer Schreibstil

Ich fürchte mich nicht
von Tahereh Mafi

Inhalt:
Ich habe eine Gabe. Ich bin das Leben. Berühr mich.

»"Du darfst mich nicht anfassen", flüstere ich. "Bitte fass mich an", möchte ich in Wahrheit sagen. Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. Schlimmes.«

Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht ...

Genre:
"Ich fürchte mich nicht" spielt in einer zerstörten Welt in der Zukunft und ist somit dystopisch. Die Haupthandlung ist allerdings die Romanze zwischen Adam und Juliette und ihre Besonderheit, Menschen durch eine Berührung töten zu können. 

Schreibstil:
Der Schreibstil von Tahereh Mafi macht dieses Buch zu etwas ganz Besonderem, man ihn schon fast mit Poesie vergleichen. Es tauchen viele Vergleiche und Metaphern auf, außerdem sind Juliettes geheimsten Gedanken mit durchgestrichenen Worten verdeutlicht, auch die offensichtlichen, aber unausgesprochenen Worte anderer Personen sind durchgestrichen. 
Die Geschichte ist aus der 1. Person von Juliette und im Präsens gehalten.

Meine Meinung:
Juliette ist in Isolationshaft, denn die Menschen haben Angst vor ihrer Gabe und denken, dass sie nur Schaden anrichten wird. Nach vielen Monaten kommt dann ein Fremder zu ihr in die Zelle und lockt Juliette langsam aus ihrem Schneckenhaus - doch warum sperrten die Menschen ihn zu Juliette? 

"Ich fürchte mich nicht" ist eindeutig ein Buch, wo die Geschmäcker auseinandergehen. Und ich gehöre zu denen, die dieses Buch lieben! Der Schreibstil ist unglaublich fesselnd, allerdings stolpert man eine Weile über die durchgestrichenen Sätze, ehe man sich schließlich an sie gewöhnt. Ich vermute, dass ihr Schreibstil im Englischen auch besser zur Geltung kommt, denn oft werden Wörter wiederholt, was im Deutschen einfach nicht schön ist, sondern ein wenig nervt. :/ Aber der Schreibstil an sich ist wirklich wunderbar! Ein schönes Beispiel aus Seite 31: 

"Die Erde ist eine Scheibe. 
Das weiß ich, weil ich vom Rand gestoßen wurde, und seit 17 Jahren versuche ich mich daran festzuhalten. Seit 17 Jahren versuche ich wieder auf die Scheibe zu klettern, aber man kann die Schwerkraft nicht bezwingen, wenn niemand einem die Hand reicht. 
Wenn niemand es wagt, einen zu berühren." 

Juliette erscheint mir manchmal ziemlich naiv , obwohl sie oft sehr vorsichtig ist, aber die Naivität passt zu ihrem Wesen. Sie ist nämlich, eben weil sie so ist, niedlich! :)

Fazit:
Dieses Buch ist etwas für Romantiker, die zugleich einen ausgefallenen und besonderen Schreibstil mit etwas Poesie suchen!