Rezension

Außergewöhnliche und fesselnde Geschichte

Hände - Paul Senftenberg

Hände
von Paul Senftenberg

Mann mit Fetisch sucht Liebe – eine ungewöhnliche und absolut fesselnde Geschichte

Was treibt einen 13jährigen dazu, nachts in eine Kirche einzusteigen und allen männlichen Fresken die Hände abzumeißeln? Genau das hat Paul Kilian getan, dabei ist er auch noch Ministrant. Ein schlechtes Gewissen hat er nicht.

Von Kind an hat er seinen Vater als sehr aggressiv und verletzend erlebt, der nur Schläge austeilt, aber keine Liebe gibt. Als der Vater seine Hand verliert und eine Prothese trägt, schlägt er Paul zwar nicht mehr, aber Liebe kann er noch immer nicht zeigen.

Dies führt dazu, dass Paul Männerhände als etwas Verstörendes ansieht. Es zieht in zu Männern hin, die Prothesen tragen. Er glaubt, nur so erfüllenden Sex erleben zu können.

Doch dann trifft er auf Alexander, zu den er sich sehr hingezogen fühlt und der seine Gefühle zu erwidern scheint. Doch Alexander trägt keine Prothese, sondern hat zwei gesunde Hände. Wird es ihm gelingen, Pauls Vertrauen zu erhalten?

Als ich das Buch in Händen hielt, wollte ich nur mal kurz reinschnuppern – und konnte nicht mehr aufhören, bis ich es ganz gelesen hatte.

Die Geschichte von Paul hat mich verstört und doch gleich in ihren Bann gezogen. Der Autor hält keine Zeitschiene ein, sondern springt in der Zeit hin und her. Da jedoch immer kleine Hilfen wie z. B. Pauls Alter eingearbeitet sind, fällt es nicht schwer, der Geschichte zu folgen. Im Gegenteil, durch diesen Stil erfährt der Leser viele Details aus Pauls Vergangenheit, die sonst schwierig in den Roman einzuarbeiten gewesen wären.

Obgleich einige meiner Fragen unbeantwortet geblieben sind und das Ende offen ist, was sicher in der Absicht des Autors lag, hat mich die Geschichte von Paul sehr fasziniert und berührt und ich kann sie ohne Einschränkung empfehlen. Die Geschichte ist äußerst ungewöhnlich, aber extrem fesselnd und faszinierend. Als Bewertung erhält sie von mir 5 von 5 Sternen.