Rezension

authentischer und interessanter Roman

Herrin des Nordens - Martha S. Marcus

Herrin des Nordens
von Martha S. Marcus

Bewertet mit 4 Sternen

Handelsstadt Haithabu 1047: Die junge Ingunn schwärmt leidenschaftlich für den wenig älteren Torge, der aus England nach Dänemark gekommen ist. Hier beansprucht Torge eine Erbschaft, und hier bereitet er sich auf eine Zukunft als Krieger in Diensten des englischen Königs vor. Torges älterer Bruder Jon hingegen schätzt Verhandlungsgeschick mehr als Kriegslust. Um Torge zu beschützen, und obwohl er sich mittlerweile selbst in Ingunn verliebt hat, kehrt Jon jedoch mit seinem Bruder nach England zurück. Ingunn bleibt in ihrer geliebten Heimat. Und dann überfallen die Norweger Haithabu .

Das Cover: passt gut zur Geschichte, der obere Teil mit den Schiffen und dem dunkeln Himmel spiegelt das Geschehen im Ganzen Buch sehr gut wieder, und die Teilung des Covers durch den Seemannskonten finde ich sehr gut gelungen.

Die Handlung: Die Geschichte beginnt im Jahr 1044 und endet im Jahr 1006 in Haithabu, Dänemark. Im größten Teil des Buches begleitet man Ingunn. Aber ab und an erhalten wir auch einen Einblick in die Sicht von Jon. Das Leben zu dieser Zeit ist nicht einfach, denn verschiedene Könige kämpfen um Dänemark und Haithabu gerät oft ins Visier von Angriffen. Außerdem nimmt der Konflikt zwischen Christentum und den nordischen Göttern seinen lauf. Ingunn entwickelt sich zu einer starken Frau, die eine Rückschläge hinnehmen muss und alles versucht um sich, ihre Familie und ihr Stadt zu schützen.

Der Schreibstil: Ein toller Schreibstil, der es einfach macht sich in der Geschichte zurecht zu finden, außerdem merkt die Autorin am Ende des Buches auch an, dass sie drauf achtet, den Lesefluss durch alte Wörter nicht zu behindern um so dem Leser den Spaß am Lesen zu erhalten und auch das ist ihr sehr gut gelungen.

Fazit: Mit über 700 Seiten ist das Buch nicht gerade in ein paar Tagen gelesen. Trotzdem konnte es mich so packen, dass ich nich aufhören wollte zu lesen und ich habe es in wenigen Tagen verschlungen. Allerdings war es mir an manchen Stellen doch etwas  zu langatmig. Frau Marcus gelingt es mit Ingunn eine starke Protagonistin zu entwickeln, die sich nicht in irgendein Frauenbild drängen lässt, die weis was sie will und macht was sie will. Die Protagonistin hat mir sehr gut gefallen, aber auch die anderen Nebencharaktere waren sehr gut ausgearbeitet, so das es leicht viel sich in diese hinein zu versetzen. Aber nicht nur die auftretenden Personen, sondern auch der Hintergrund, das allgemeine Leben (Bräuche und auch die Anbetung der Nordischen Götter) zu dieser Zeit wird von der Autorin gut und authentisch gelungen.  Auch der geschichtliche Hintergrund, die Christianisierung, der Kampf der Könige und das Ende der Wikingerzeit haben mir im Zusammenhang mit dem Rest der Geschichte sehr gut gefallen. Martha Sophie Marcus hat es in meinen Augen geschafft eine authentische Story zu entwickeln. Für jemanden, der sein Wissen über die Wikinger und ihre Kultur erweitern möchte, oder allgemein gerne historische Romane liest, sollte sich dieses Buch mal genauer anschauen. Es lohnt sich wirklich. Ich vergebe 4 Sterne.