Rezension

Azubi-Engel stellen sich dem Bösen und sorgen für gute Unterhaltung

Die Erleuchtete - Der Ruf des Bösen - Aimee Agresti

Die Erleuchtete - Der Ruf des Bösen
von Aimee Agresti

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Autorin macht es einem wirklich leicht, sich wieder in die Geschichte einzufinden. Wir begleiten Haven, Dante und Lance zuerst an ihre Highschool und bekommen mit, wie sie ihren Schulabschluss bekommen. Nach ihrem Praktikum im Hotel und dem damit verbundenen Kampf um ihre eigenen Seelen, haben sie sich diesen innerhalb kurzer Zeit erarbeitet und verabschieden sich danach in ein weiters Praktikum. Dieses Mal geht es nach New Orleans, wo sie bei einer Hilfsorganisation mitarbeiten wollen.
Doch schon vor ihrer Ankunft fühlen sie, dass es sich hiermit nicht um einen 'normalen' Einsatz in einem Krisengebiet handelt, sondern es steht die zweite Prüfung zu ihrer Ausbildung zu Engeln an.
So treffen sie in New Orleans auf eine ganze Gruppe ihresgleichen und sie beginnen, in Gruppen, verschiedene Projekte zu unterstützen. So werden die Gräber auf dem Friedhof neu gestrichen, ein Haus wird renoviert und nebenbei absolvieren sie noch ihr 'Engels-Training'. Doch gerade in so einer pulsierenden Metropole wie New Orleans schläft auch das Böse nicht ....

In ihrem zweiten Band geht Aimee Agresti die Sache etwas gemächlicher an. Das ermöglicht dem Leser wieder problemlos Fuss in der Geschichte zu fassen, doch weist die Story auch die eine oder andere Länge auf. Somit hatte ich zwar keine Probleme, mich an schon geschehenes oder an die unterschiedlichen Charaktere zu erinnern, doch die Story vermochte mich nicht gleich zu packen wie das bei Band 1 der Fall war.

Auch "Der Ruf des Bösen" wird aus der Ich-Perspektive von Haven erzählt. Sie ist immer noch die sympathische Protagonistin, die immer an das Gute im Menschen - und auch im Dämon - glaubt. Zum Teil agiert sie mir aber leider etwas zu naiv, vor allem, wenn man bedenkt, was sie im Hotel schon alles erlebt hat. Und als dann mit Sabine jemand auf der Bildfläche erscheint, der Lance ausgesprochen gut gefällt, und dann unglaublicherweise auch Lucian wieder auftaucht, ist es mit klarem Denken und logischem Handeln sowieso vorbei.

Letzterer hat wieder einen sehr interessanten Part inne und er bringt nicht nur Havens Blut zum Kochen, sondern auch noch reichlich Würze ins Spiel.
Selbstversändlich sind auch Lance und Dante wieder mit von der Partie, doch dieses Mal bleibt vor allem Dante leider eher etwas auf der Strecke. In Band 1 hatte er wirklich eine Paraderolle und so hätte ich ihn gerne auch hier erlebt. Dante bekommt zwar etwas mehr Aufmerksamkeit, doch eher durch das Hin und Her in der Beziehung mit Haven, was mich persönlich eher gestört hat. Ab und zu habe ich mich gefragt, ob die beiden überhaupt wissen, was sie wollen ....

Je länger die Geschichte andauert, desto mehr vermag die Autorin die Spannung zu steigern und das Ende überbordet in einem fiesen Cliffhanger.

Obwohl mir "Das Dunkel der Seele" doch noch besser gefallen hat, konnte mich auch Band 2 gut unterhalten und so warte ich gespannt auf die dritte Prüfung im finalen Teil.

Fazit:
Nach einem etwas zähen Start entbrennt auch in "Der Ruf des Bösen" ein Kampf um die Seelen der Menschen, der sich gewaschen hat. Ganz nach dem Motto "Einer für alle, alle für einen" stellen sich die drei Azubi-Engel erneut dem Bösen und sorgten für gute Unterhaltung.