Rezension

Baba Dunjas letzte Liebe

Baba Dunjas letzte Liebe
von Alina Bronsky

Bewertet mit 4 Sternen

Baba Dunja kehrt nach der Tschernobyl-Katastrophe zurück in ihren Heimatort Tschernowo. Sie hat dort ihr kleines Häuschen und lebt von dem Obst und Gemüse aus ihrem Garten. Ihr ist es egal, ob sie oder die Lebensmittel verstrahlt sind. Sie möchte einfach in Ruhe leben. Genauso geht es noch einigen anderen Menschen, die nach Tschernowo zurück gekehrt sind. Doch dann kommt ein Mann mit seiner Tochter in das Dorf, um ebenfalls dort zu leben. Zuerst denkt Baba Dunja, dass die Tochter todkrank sein muss, weil nur dann ein Vater sein Kind in dieses Niemandsland, das verstrahlt ist, bringen würde. Doch die Tochter ist gesund. Und dann passiert ein schreckliches Unglück, das das Ganze Dorf in Aufruhr bringt.

Das Buch ist wirklich lesenswert. Der Schreibstil ist leicht und flüssig und ich war sofort in der Geschichte drin und konnte die Gedanken und Gefühle von Baba Dunja verstehen. Die alte Baba Dunja fühlt sich in ihrem kleinen Dorf sehr wohl und hat keinerlei Verpflichtungen. Sie lebt in den Tag hinein und kümmert sich um ihre Nachbarn, insbesondere um Marja. Jeder der Dorfbewohner hat seine Eigenarten und Macken, was die Menschen sympathisch und einzigartig macht. Baba Dunja kann sogar die Toten sehen, aber nicht nur die Menschen, sondern auch den toten Hahn Konstantin. Dieser fiel ihr eines Tages tot vor die Füße und wurde kurzerhand zu eine Suppe verarbeitet. Seitdem kräht kein Hahn mehr in dem Dorf. Das Buch hat eine gute Portion Witz und Charme und zeigt, wie wenig es für ein ruhiges und glückliches Leben eigentlich braucht. Ich vergebe vier Sterne.