Rezension

Band 2 der Dilogie konnte mich in den Bann ziehen, auch wenn der Zauber von Band 1 etwas fehlte

Witch Hunter - Herz aus Dunkelheit
von Virginia Boecker

Bewertet mit 4 Sternen

Band 1 der Dilogie konnte mich damals richtig begeistern und daher war ich umso gespannter ob auch der Folgeband da mithalten würde können und vor allem , was er für mich bereithalten würde.
Voller Vorfreude begann ich also mit dem lesen. Schnell kam jedoch die Ernüchterung, denn ich hatte zunächst etwas Probleme in die Handlung hineinzufinden.
Da es schon einige Zeit her war,fehlten mir gerade am Anfang einige Rückblicke.
Nach und nach gelang es mir jedoch alles zu sortieren und ich konnte mich dem Geschehen hingeben.
Virginia Boecker hat eine wirklich wunderbare Art zu schreiben. Es liest sich so leicht und fließend, das man förmlich durch das Buch fliegt.
Die Handlung gewann auch schnell an Auftrieb und man entdeckt schnell neues.
Gewaltiges, adrenalingeladenes.
Emotionales, actionreiches und man weiß gar nicht wohin mit seinen Gedanken.
Stellenweise ging es mir etwas zu schnell.
Glaubte man auf der einen Seite man wüsste alles, wird auf der nächstes schon wieder alles umgeworfen.
Im ersten Band mochte ich vor allem die Verbundenheit zwischen John und Elizabeth so gern.
Doch wird es auch diese hier geben?
Es gab Szenen, die  haben mich wirklich berührt und mitfühlen lassen. Ich hätte mir jedoch gewünscht, man hätte gerade diesen Zeilen mehr Aufmerksamkeit geschenkt und sie noch mehr vertieft. Denn gerade diese haben dem ganzen die Schärfe genommen und auch etwas Leichtigkeit verschafft.
Im Zentrum steht natürlich das Stigma und der Krieg gegen Blackwell.
Doch kann man Blackwell überhaupt besiegen?
Oder nimmt man sich zuviel vor.
Zwischen Schmerz, Verletztheit, Wut und Angst verfolgt man den Weg von Elizabeth und den anderen Charakteren.
Man weiß nicht wem man trauen kann, da sich immer wieder neue Konstellationen ergeben.
Dabei gibt es einige Überraschungen, die man so nicht erwarten würde und die dem ganzen doch einen neuen Blickwinkel verschaffen.
Man ist gefangen zwischen Unglauben, Faszination und Entsetzen.
Man nimmt Anteil und wird doch quasi völlig überfahren von dem Adrenalinrausch, der sich einen hier bietet.
Es ist eine stetige Achterbahnfahrt, die kein Ende nehmen will.
Doch ist auch dieser Band so gut gelungen?
Mir hat der Band wieder sehr gut gefallen, was vor allem auch an den tollen Beschreibungen lag, die teilweise wirklich sehr magisch und bildhaft waren.
Aber ich muss auch sagen, das mir hier doch das gewisse Etwas gefehlt hat, das Band ausgemacht hat.
Elizabeth hat mich oft in Zwiespälte gestürzt, manchmal hatte ich das Gefühl, ich erkenne sie kaum wieder.
Doch ihr Drang nie aufzugeben und allem zu trotzen was sich ihr in den Weg stellt, haben mir gut gefallen.
Der Abschluss ist wenig spektakulär, aber gut gelungen.

Hierbei erfahren wir die Perspektive von Elizabeth was ihr mehr Raum schenkt.
Die Charaktere sind ausdrucksstark,  nehmen jedoch für sich ein.
Da hätte ich mir jedoch an der ein oder anderen Stellen etwas mehr Ecken und Kanten gewünscht.
Ihre Handlungen und Gedankengänge waren meist gut nachvollziehbar gestaltet.
Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten, die Gestaltung dabei hat mir wirklich gut gefallen.
Der Schreibstil ist fließend, mitreißend und bildgewaltig gehalten.
Das Cover und der Titel passen gut zum Inhalt des Buches.

Fazit:
Auch Band 2 der Dilogie konnte mich in den Bann ziehen. Für mich ging jedoch der Zauber der Band 1 ausmachte dabei etwas verloren.
Dennoch eine actionreiche und teilweise emotionale Handlung, die mich mitgerissen hat.
Wer Band 1 gemocht hat, dem wird auch dieser gefallen.