Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Beängstigend

Der Trakt - Arno Strobel

Der Trakt
von Arno Strobel

Sybille Aurich, 34 Jahre alt, muß mitansehen, wie ihr Sohn Lukas entführt wird. Sie selbst wird niedergeschlagen und erwacht nach 2 Monaten im Krankenhaus. Der Arzt versucht ihr zu erklären, daß sie keinen Sohn hat. Sybille wird panisch und es gelingt ihr, den Arzt zu überwältigen und aus dem Kellerraum der Klinik, in der sie untergebracht war, zu fliehen. Nur mit einem Krankenhaus-Hemd bekleidet, hat sie das Glück auf der Straße auf die schrille, ältere Dame Rosemarie Wengler zu treffen. Diese fährt sie ohne großes Nachfragen nach Hause und bietet ihr auch weitere Hilfe an. Zu Hause angelangt erkennt Sybilles Ehemann sie jedoch nicht. Er behauptet, daß sie nicht seine Ehefrau sei und daß sie auch kein gemeinsames Kind haben. Seine Frau ist zwar seit 2 Monaten spurlos verschwunden, aber sie ist eine ganz andere Person als Sybille. Sybille ist fassungslos. Tatsächlich ist auf dem Hochzeitsfoto der beiden eine andere Frau abgebildet. Doch wie kann das sein? Sybille erinnert sich an Hannes, ihren Mann, die Hochzeit, die gemeinsame Hochzeitsreise, ihren Sohn Lukas und an alle möglichen anderen Details. Hannes ist verwirrt und kommt aber zu dem Schluß, daß sie mit dem spurlosen Verschwinden seiner Frau zu tun haben muß. Wie sonst soll sie über all dieses interne Wissen verfügen. Er alarmiert die Polizei. Auch diese ist sehr skeptisch gegenüber Sybille und führt sie ab. Wieder gelingt ihr die Flucht. Sybille forscht mit Hilfe der netten, aber etwas seltsamen Rosemarie weiter. Warum erkennt sie niemand. Was ist geschehen? Und warum behauptet jeder, auch die Polizei, daß Sybille Aurich niemals ein Kind gehabt hat.

Der Roman beginnt unheimlich spannend. Man befindet sich sofort im Strudel der Ereignisse und kann die Panik und das Entsetzen von Sybille nachvollziehen. Das Buch liest sich sehr schnell, da der Leser ja unbedingt herausfinden möchte, was es mit Sybille auf sich hat. Ist sie nun wirklich nicht Sybille Aurich und wenn ja, wer ist sie dann? Existiert ihr Sohn oder nicht? Man entwickelt zig Verschwörungstherorien, aber nach einiger Zeit, ist man schon ein wenig auf der richtigen Fährte, dennoch gibt es stets überraschende Wendungen. Die Handlung ist meiner Meinung nach schon etwas haarsträubend, doch die Romanidee an sich ist wirklich nicht schlecht. Der Schreibstil des Autors ist aber noch ein wenig ausbaufähig, manchmal wirkt alles etwas hölzern und atemlos aneinandergereiht. Dennoch ein Autor, den man sich merken sollte. Ich bin gespannt auf weitere Romane von Herrn Strobel.