Rezension

Bedeutungsvoll, Bedeutungsvoller, am Bedeutungsvollsten.

Nichts - Janne Teller

Nichts
von Janne Teller

"Nichts", geschrieben von Janne Teller und erschienen bei der dtv Verlagsgesellschaft im April 2014, befasst sich mit der Definition von Bedeutung, ob es überhaupt Bedeutung gibt und mit dem, was im Leben wichtig ist.

1. Handlung: Der 14-jährige Pierre Anthon verlässt eines Tages plötzlich mit den Worten "Nichts bedeutet irgendetwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun" seine Klasse. Daraufhin wollen seine Mitschüler gemeinsam herausfinden, ob es wirklich sein kann, dass nichts irgendeine Bedeutung hat. Sie wollen Pierre Anthon beweisen, dass es Bedeutung gibt und fangen an, einen Berg aus Bedeutung zu errichten. Was harmlos beginnt, resultiert in einem Hass-Kampf, bei dem jeder dem anderen möglichst großes Leid zufügen will. Am Ende stehen die Schüler einer der wohl wichtigsten Entscheidung ihres gesamten Leben gegenüber...

2. Kritik zur inhaltlichen Gestaltung: Die Handlung ist alles andere als realistisch, wobei man sagen muss, dass es bei diesem Buch auch überhaupt nicht darauf ankommt, dass irgendetwas realistisch sein soll. Das Buch soll vielmehr zum Nachdenken anregen und Anstöße für philosophische Debatten geben, und das tut es auf alle Fälle. Ich finde ehrlich gesagt sogar, dass der Unrealsimus der Geschichte unsterstützend für das Nachdenken der Leser ist. Denn durch die Abstraktheit kann man sich an keinen alltäglichen Beispielen orientieren, sodass einem nichts anderes übrig bleibt als sich mit der unwirklichen und undefinierbaren ->Bedeutung<- zu beschäftigen, die das zentrale Thema des Buches darstellt.

3. Kritik zur sprachlichen Gestaltung: Der Schreibstil Janne Tellers ist einfach, fast schon unauffällig. Das einzig besondere Merkmal, das einem auch nach dem Lesen noch im Gedächtnis bleibt, sind die Komparationen (Steigerungen von Adjektiven), die Janne Teller an ziemlich vielen Stellen im Buch nutzt. Sie steigern die Dramatik und Spannung und bringen außerdem noch eine gewisse Sturktur ins Buch ein, da sie immer an - für die Handlung - entscheidenden und wichtigen Stellen eingesetzt werden.

4. Fazit: Dieses Buch ist wirklich die beste Schullektüre, die ich bis jetzt gelesen habe und womöglich wird sie das auch immer bleiben. Man kann super über dieses Buch debattieren und es regt echt sehr zum Nachdenken an. Hinzukommend hat das Buch nur 144 Seiten, weswegen niemand ein Problem damit haben sollte, es zu lesen und so selbst Lese-Muffel in der Schule super mitdiskutieren können. Das einzige, das mir bei dem Buch nicht vollends gefiel, war das Ende. Es war - meiner Meinung nach - etwas zu abrupt und hat auch nicht so ganz zum Rest der Handlung gepasst. Jedoch finde ich das nicht sonderlich störend, da das Buch dazu gemacht ist, andere Leute zum Nachdenken anzuregen und da es diese Aufgabe zu 100 Prozent erfüllt, ziehe ich nur 0,25 Punkte für das Ende ab.

5. Bewertung in Punkten: 9,75 von 10