Rezension

Bedrückende Geschichte

Wir waren hier - Nana Rademacher

Wir waren hier
von Nana Rademacher

Bewertet mit 4 Sternen

In „Wir waren hier“ begleiten wir die junge Anna, die 2039 in einem völlig zerstörten und vom Militär regierten Berlin lebt.
Was genau dazu geführt hat, dass Anna mit ihren Eltern und nur wenig Überlebenden in diesem Kriegsgebiet verweilt, wird erst nach und nach aufgedeckt. Wir erfahren z.B. dass es eigentlich nur noch zwei Jahreszeiten gibt – den Sommer, welcher durch unerträgliche Hitze und ohne viel Wasser daherkommt und den Winter, der durch seine unerbittliche Kälte und das Fehlen von jeglichem Holz in der Stadt das Überleben sehr mühsam macht.
Das Buch ist in 3 Kapitel aufgeteilt: Kapitel 1 ist Anna’s Blog, durch den wir die bedrückende und düstere Stimmung der Geschichte in Form von  Anna’s Gedanken und Eindrücke erfahren.
Kapitel 2 ist eine reiner Geschichtenform erzählt und Kapitel 3 nochmals ein Blogeintrag von Anna, welcher mich leider dazu veranlasst hat, dem Buch „nur“ 4 Sterne zu geben, da ich mit dem Schluss leider so gar nicht zufrieden bin.
Die ganze Story wird irgendwie trocken und gefühllos erzählt, man hat den Eindruck Anna wäre eine gefühllose Person. Jedoch bin ich der Meinung, dies soll die nur vermeintliche Abgestumpftheit gegenüber dem Krieg und der Welt darstellen.
Es ist erschreckend, welche Szenarien Nana Rademacher in ihre Geschichte aufgenommen hat und wie realistisch diese in der heutigen Zeit und aufgrund der aktuellen Ereignisse erscheinen. Umso mehr hat mich die Geschichte bedrückt und zum Nachdenken angeregt. Bis auf den Schluss ein tolles Jugendbuch bzw. eine Dystopie, die ich jedem – egal ob alt oder jung – empfehlen kann.