Rezension

beeindruckend

Schöne Neue Welt - Aldous Huxley

Schöne Neue Welt
von Aldous Huxley

Bewertet mit 5 Sternen

Das Leben im Jahr 2540, so wie sich Huxley es sich im Jahr 1932 vorstellt: Alle sind glücklich, alle sind schön, jeder gehört jedem und setzt sein genetisch programmiertes und konditioniertes Können zum Wohle der Allgemeinheit ein. Und sollte das Glück etwas trübe werden, gibt es ja noch die Pillen, die man überall bekommt und sogar mit Erdbeergeschmack versehen als Eisbecher bestellen kann. Aber wehe, wenn jemand auch nur die geringste Spur von Individualität zeigt. Bevor er das Gesellschaftsgefüge auch nur in Frage stellen kann, wird er als Problem behandelt und entsorgt. Ein paar „Wilde“, die nicht an der Gründung der schönen neuen Welt beteiligt waren, leben in sogenannten Reservaten, deren Werte und Rituale zwar auf den ersten Blick total gegensätzlich sind, dem Einzelnen aber ebenso unbedingte Anpassung abverlangen.

Huxley beschreibt nicht nur eine Gesellschaft ohne Individualität, Freiheit und persönliche Weiterentwicklung, die Menschlichkeit längst durch ein uniformiertes, allgemeingültiges, chemisch hergestelltes Glück ersetzt hat sondern auch die tragische Geschichte eines Menschen, der sich seine Individualität bewahrt hat und in kein Schema passt. Weder im Reservat noch in der schönen neuen Welt findet er seinen Platz, und so muss ein tragisches Leben auch tragisch enden.

Wahrlich eine schöne neue Welt, so schön, dass sie einem im Halse stecken bleibt.