Rezension

Beeindruckende Fortsetzung

Im Schatten des Mondkaisers - Bernd Perplies

Im Schatten des Mondkaisers
von Bernd Perplies

Inhalt:

„Die Welt hat früher nicht viel Sinn ergeben. Warum sollte das heute anders sein?“ (S. 130)

Nachdem Carya sich fürs Erste vor dem Lux Die in Sicherheit bringen konnte, will sie nun dem Geheimnis ihrer Herkunft auf den Grund gehen. Zusammen mit ihren Freunden Pitlit und Jonan macht sie sich auf den Weg nach Francia, um dort in der Nähe von Paris nach den Spuren ihrer Vergangenheit zu suchen. Doch statt Antworten zu finden, wird sie auf dem Hof des Mondkaisers nur noch in mehr Lügen und Intrigen verstrickt. Und Jonan nimmt jede erdenkliche Gefahr auf sich, um sie aus den Fängen dieser genauso tückischen wie vornehmen Gesellschaft zu befreien…

Gestaltung:

Das Cover ist wirklich sehr sehr hübsch, genauso wie schon beim ersten Teil! Der dunkle Blauton wirkt sehr schön, und mit der silbernen Maske des Mondkaisers im Vordergrund und dem Schloss im Hintergrund ist es einfach nur ein total hübsches und gelungenes Cover!

Story:

Eins ist mir an diesem Buch besonders stark aufgefallen: Je weiter ich mit dem Lesen kam, desto mehr Spaß hat es mir gemacht. Gegen Ende wird die Geschichte immer stärker und spannender und in den letzten paar Kapiteln entwickelt sich das Buch sogar zu einem richtigen Page-Turner.

Es ist zwar nicht so, dass der Anfang langweilig ist, aber… irgendwie hat der sich ein bisschen gezogen. Etwa das erste Drittel des Buchs war zwar sehr unterhaltsam, aber wenn man es dann mit dem Rest der Geschichte vergleicht, kann der Anfang einfach nicht mithalten. Da wird Caryas Weg nach Paris beschrieben, der teilweise wirklich unterhaltsam ist, aber als sie und ihre Begleiter dann endlich an ihrem Ziel angekommen sind, ist es nur noch spannend!

Und dann folgt auch schnell mein persönliches Highlight in dem Buch: Carya landet im dystopischen Versailles, während es Jonan und Pitlit ins dystopische Paris verschlägt. Das gibt doch mal einen Extrapunkt für grandiose Kulissen! Es ist einfach nur aufregend, wie Jonan und Pitlit sich in dieser total zerstörten Riesenmetropole zurechtschlagen müssen und dabei auf interessante Gestalten treffen – sowohl gute als auch böse. Noch besser haben mir Caryas Erlebnisse am Hof des Mondkaisers gefallen! Man sagt das ja häufig, aber ich hatte wirklich keinen blassen Schimmer, wem Carya dort vertrauen konnte und wem nicht, was für allerlei manchmal witzige und manchmal spannende Verwirrung gesorgt hat.

Charaktere:

Mit den Charakteren konnte ich mich schon etwas besser anfreunden als im ersten Teil, weil man sie hier eben auch viel besser kennenlernt. Pitlit, dieser kleine und freche, aber natürlich auch unglaublich liebenswürdige Straßenjunge, ist nach wie vor mein Favorit, weil er immer lebensfroh und lustig ist, auch wenn er wirklich viel einstecken muss. Carya mag ich mitlerweile auch ganz gern, sie ist eine gute Hauptfigur, die viel Mut, aber eben auch ein paar Schwächen zeigt, also ist sie nicht so einseitig. Mit Jonan hab ich noch so ein wenig meine Probleme: Einerseits find ich ihn schon sympathisch, aber gerade bei ihm fehlt mir irgendwie noch ein wenig die Tiefe.

Dafür lernt man in dem Buch unglaublich viele neue und tolle Nebencharaktere kennen, und vor allem der Mondkaiser selbst ist, zumindest für mich, total faszinierend!

Schreibstil:

Gegen den Schreibstil kann man eigentlich nicht wirklich was sagen, er ist absolut professionell und führt einen gut durch die Geschichte. Ich muss sagen, manchmal war er mir ein bisschen zu unpersönlich, da klangen mir die Figuren dann ein wenig zu gestellt, aber ansonsten kann man da wirklich nichts sagen.

Fazit:

„ Im Schatten des Mondkaisers“ ist auf jeden Fall eine absolut gelungene Fortsetzung, die für mich seinen Vorgänger sogar noch toppen konnte. Ein paar Kleinigkeiten haben mich zwar gestört und das Buch wird auch nicht zu meiner Lieblingsdystopie, aber es hat mich teilweise richtig beeindruckt, vor allem wegen der unglaublichen Kulissen, und beim Lesen hatte ich schon das Gefühl, ein besonderes Buch in der Hand zu haben.