Rezension

Beeindruckende Geschichte über Widerstand der Jugendlichen in Leipzig Mitte der 30ziger Jahre

Bis die Sterne zittern - Johannes Herwig

Bis die Sterne zittern
von Johannes Herwig

Bewertet mit 5 Sternen

In dem Buch "Bis die Sterne zittern" von Johannes Herweg geht es um Leipzig Mitte der Dreißiger Jahre und die Leipziger Meuten, die es gegeben hat - oppositionelle Jugendcliquen. Anhand von Harro wird ein Teil dieser Geschichte erzählt. Harro ist Lehrerkind , seine Eltern auch keine Nazifreunde, doch notgedrungen Mitglieder im nationalsozialistischem Lehrerbund, wird eines Tages von Jungen aus HJ in die Mangel genommen, weil er die Fahne nicht gegrüßt hat und erhält unerwartet Hilfe von Heinrich, einem Jungen aus der Nachbarschaft. Durch diesen wird Harro Mitglied einer dieser obengenannten Jugendcliquen. Als Leser erfahre ich etwas über Harros priviligiertes Leben, denn er leidet nicht unter Armut im Gegensatz zu einigen anderen Mitgliedern der Gruppe. Jeder jedoch hat seine eigenen familiären oder privatn Probleme, doch genießen sie ihre Freizeit gemeinsam. Es geht in diesem Buch nicht nur darum, wie schwer es gewesen ist, nicht gesellschaftkonform zu sein, sondern auch um  Familie, Freundschaft, erste Liebe und Mut.

Dieses Jugendbuch war für mich eine wunderbare Entdeckung, denn die Thematik "Leipziger Meuten" war mir bis dato völlig unbekannt und anhand von Harro konnte ich mich sehr gut in die damalige  politische Zeit hineinversetzen. "Chapeau" vor diesen Jugendlichen, die für ihre Überzeugung dermaßen eingetreten sind und deren Bewegung in der heutigen Zeit nie oder vielleicht nur leise erwähnt wird.