Rezension

Beeindruckende Milieustudie mit Eaton-Place-Tendenz

Wenn Engel fallen
von Tracy Chevalier

Bewertet mit 4.5 Sternen

Suffragetten, Beerdigungs- und Trauerrituale, ungewollte Schwangerschaften, Klassenunterschiede und vieles mehr

Autorennamen sind für mich ein bedeutendes Kriterium bei der Buchauswahl und da mich nach "Das Mädchen mit dem Perlenohhring" auch kein anderes Buch von Tracy Chevalier bisher enttäuschte, griff ich bei diesem Titel bedenkenlos zu. Anfangs beschlichen mich leichte Zweifel, denn diese Geschichte weist doch erheblich vom Schema der bisher gelesenen ab. Zunehmend vereinten sich die Puzzleteilchen dann jedoch zu einem mich höchst beeindruckt zurücklassenden Gesamtbild. Die Handlung spielt im London in der Zeit zwischen dem Tod Queen Victorias und dem des ihr auf den Thron gefolgten Sohnes. Sie wird abwechselnd von etwa einem Dutzend Personen in der Ich-Form erzählt, hauptsächlich den Mitgliedern der Familien Coleman und Waterhouse und deren Personal. Humorvolle Highlights (beispielsweise shwiegermutterbesuchsabhängige Familienporträtsaufbewahrungsorte) wechseln sich ab mit berührenden Schicksalsschlägen.